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Leitideen und Stolpersteine der Liebe

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Es sind die kleinen Rechthabereien,
die eine große Liebe zermürben.
Max Frisch

Friederike von Tiedemann geht davon aus, dass jedes Paar eine Leitidee hat. Anfangs mag das beflügelnd sein, später wird es anstrengend und kann einen Trennungsgrund darstellen. Frühe Beziehungserfahrungen wie vergangene Liebesbeziehungen, die Ehe der Eltern, aber auch Medieneinflüsse bestimmen jene Leitlinien, die Kopf und Herz ein Leben lang prägen. Um Liebe auf Dauer zu erreichen, muss manchmal Verhaltensweisen ändern und Sichtweisen korrigieren. Es gibt nach der Psychologin 13 Leitideen, die zugleich Stolpersteine darstellen können:

  1. Wir sind uns immer einig.“ Nach außen hin wirken diese Beziehungen meist perfekt, doch die hohe Anpassungsbereitschaft beider Partner birgt Sprengstoff!
  2. Bei uns geht es gerecht zu.“ Alles wird gezählt, aufgeteilt. Es soll zu keinen Schieflagen kommen, ähnlich wie in einer Geschäftsbeziehung.
  3. Wir machen alles gemeinsam.“ Paare mit den gleichen Hobbys, Berufen und Freuden leiden oft an einem Mangel an erotischer Anziehung.
  4. Wir reden über alles. Wir haben keine Geheimnisse!“ Achtung: Es droht Langeweile.
  5. Bei uns ist immer was los, darum schläft die Liebe nicht ein!“ Actionpaare vergessen oft auf die Zweisamkeit.
  6. Wir machen alles anders.“ Diese Paare entscheiden sich für unkonventionelle Lebensentwürfe und scheitern oft an den Anstrengungen.
  7. Wenn ich materiell für alles sorge, dann muss die Liebe halten.“ Und: „Wenn ich einen Partner habe, der materiell für mich sorgt, dann werde ich glücklich.“ Eine Leitidee, die früher vorherrschte.
  8. Du musst mich schon so nehmen, wie ich bin.“ Einer der Partner glaubt, dass Liebe allein alle Schwierigkeiten (z.B. Unpünktlichkeit, Unordentlichkeit) überwindet.
  9. Dein Glück ist alles für mich.“ Steckt ein Partner sein Glück für die Ziele des Partners immer zurück, kommt es allmählich zu einem Gefühl der Benachteiligung und Minderwertigkeit.
  10. Du musst spüren, was ich brauche.“ Wer zu hohe Erwartungen an die Fähigkeit des Partners hat, im alles von den Augen abzulesen, kann nur enttäuscht werden.
  11. Wenn wir lange genug durchhalten, wird sich das Glück einstellen.“ Diese Paare üben sich so lange im Warten – irgendwann kommt das Kind, die Wohnung -, bis die Liebe zerbricht.
  12. Jeder ist zu 100 Prozent für sich selbst verantwortlich.“ Das ist Beziehung light, denn jeder hält sich von den Problemen des anderen fern. Meist scheitert diese Form bei der seelischen Krise eines Partners.
  13. Die anderen wollen, dass wir uns lieben.“ Diese Paare sind meist tolle Teams, die Beziehung aber wird nur durch äußere Zwänge aufrechterhalten, die beim Wegfall zu einer Krise führen.




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4 Gedanken zu „Leitideen und Stolpersteine der Liebe“

  1. Hallo,

    Liebe und Freundschaft in einer Beziehung, geht das überhaupt? Verdrängt nicht die Freundschaft irgendwann die richtige Liebe zwischen zwei Menschen. Mein Mann und ich hatten immer eine sehr harmonische Beziehung, haben viel gelacht und Späße gemacht, eben wie unter Freunden. Das Ergebnis des ganzen ist, dass er sich von mir trennen möchte, weil er keine richtige Liebe mehr verspürt, sondern nur noch Freundschaft.

    Grüße Silke

  2. Wohnung Duesseldorf

    Sehr toller Blog, jetzt bin ich richtig neugierig geworden und möchte unbedingt das Buch lesen.

  3. Kate Scott et al. (Otago-Universität, Wellington) befragte mehr als 34.000 Menschen in 15 Ländern, und stellte fest, dass verheiratet zu sein gut für die Seele ist. Scheidung oder Tod eines Ehepartners erhöhen hingegen das Risiko deutlich, gemütskrank oder depressiv sowie von Drogen oder Alkohol abhängig zu werden. Nach dem Ende einer Ehe laufen vor allem Frauen größere Gefahr als nicht Verheiratete, abhängig zu werden. Auch Männer werden nach einer Ehe öfter depressiv als Junggesellen. Die Ehe beflügelt offenbar die seelische Gesundheit, während die Störung und das Leid, die mit dem Ende einer Ehe verbunden sind, die Menschen anfälliger für Gemütskrankheiten machen. Bislang vermutete man nur, dass besonders die Männer von einer Ehe für ihre psychische Verfassung profitieren.

  4. Alfons Vansteenwegen vom „Institute of Family and Sexuality Studies“ in Belgien meint, dass uch die größte Liebe am Alltag zerbrechen kann. Am Anfang steht immer die Verliebtheit, ein Zustand der Einbildung und man sieht nur die positiven Seiten des Partners. Für ihn sind die größten Fallen:

  5. Alltag: Der Alltag zeigt die kleinen Unterschiedlichkeiten: Sie will es warm, er kalt. Er trinkt den Kaffee immer ganz aus, sie nur halb…
  6. Lebensprogramme: Im Laufe des Beziehungsalltags zeigt sich immer, dass die Einstellungen zu Geld, Lebensplänen und Beruf nicht deckungsgleich sind.
  7. Geschlechterunterschiede: Männer und Frauen sind unterschiedlich. Das ist bewiesen und fängt bei der Kommunikation an und reicht bis zum Selbst- und Partnerverständnis
  8. Zeit: Jeder Mensch hat ein anderes Erleben von Zeit. Der eine plant jede Stunde exakt durch, der andere will in den Tag hineinleben. Manche Menschen sind chronisch unpünktlich, andere können schon mit fünf Minuten Verspätung nicht leben. Der eine braucht viel, der andere wenig Schlaf. Alles Punkte, die – über die Jahre – durchaus Konfliktstoff bergenn.
  9. Sex: 54 Prozent der Männer denken einmal pro Tag oder öfter an Sex; nur 19 Prozent der Frauen haben derartige Gedanken. 28 Prozent der Männer befriedigen sich mindestens einmal pro Woche selbst, nur acht Prozent der Frauen machen das. 75 Prozent der Männer haben beim Sex mit dem Partner immer einen Orgasmus, bei den Frauen sind das nur 29 Prozent.
  10. Sichtweisen: Wer seine Beziehungsprobleme mit Verwandten und Freunden bespricht, schildert ihnen immer nur die eigene Sichtweise. Der gute Rat ist dann meist keiner.

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