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Reversibilität

    Reversibiltät beschreibt die Eigenschaft, einen Gedanke durchzuführen und wieder umzudrehen.

    1)[lat. Revertere umkehren, zurückkehren], Umkehrbarkeit.
    Eine Operation im System kann durch ihre Umkehrung rückgängig gemacht werden. (A+A´=B; B-A`=A).
    (Dorsch Psychologisches Wörterbuch 12. Auflage S665)
    [reversibility]: Umkehrbarkeit von Prozessen. Bei sog. Kippfiguren (doppeldeutige Bilder), indem abwechselnd die Figur oder ihr Hintergrund wahrgenommen werden. (Wahrnehmung, Figur). Die Entstellung der optischen Wahrnehmung durch spezielle Brillen wird nach einiger Zeit aufgehoben, und das Objekt wird trotz verzerrter Abbildung auf der Netzhaut wie gewohnt wahrgenommen. R. von Denkprozessen bedeutet ein Umschalten von einem Gedankengang oder Denkweg auf den entgegengesetzten, z. B. beim Problemlösen (Denken). Die Fähigkeit, kognitive Operationen umzukehren, in unterschiedlichen Richtungen einzusetzen ist eine wesentliche Bedingung geistiger Beweglichkeiten (Verkaufsqualitäten) und damit geistiger Leistungsfähigkeit (Fähigkeiten). Nach J. PIAGET ist R. ein grundlegendes Merkmal der Herausbildung von Operationen überhaupt. R. ganzheitlicher Denkverläufe ist allerdings relativ da die Rückkehr zum Ausgangspunkt der Überlegungen mit neugewonnen Erfahrungen und Einstellungen verbunden ist bzw. sein dann. R. kommt in der gesamten Handelsregulation zum Ausdruck, wenn z. B. Zielsetzungs- und Rückkopplungsprozesse ständig ineinander übergehen. Bezogen auf die Denkentwicklung wird von R. gesprochen. Wenn entwicklungsbedingte Denkbesonderheiten oder Denkfehler wie magisches Denken oder Wenn-Dann-Denken im weiteren Entwicklungsverlauf wieder überwunden werden. Irreversibel dagegen sind Prozesse, die nur in einer Richtung verlaufen, nicht aufgehoben oder umgekehrt werden können. Das gilt z. B. für Reifungsprozesse, Vorgänge der somatischen Konstitution und bestimmte Krankheitsverläufe.

    2)(Fachlexikon Psychologie S. 396)
    Eine Handlung ist reversibel, wenn sie umkehrbar ist bzw. rückgängig gemacht werden kann, also wenn ein voriger Zustand durch eine Handlung wiederhergestellt werden kann. Bei einem Puzzlespiel geschieht dieses durch das Wegnehmen eines nichtpassenden Teils. Ganz anders sieht die Sache aber aus, wenn die Teile des Puzzles mit Sekundenkleber überzogen worden sind. Dann ist die R. nicht mehr gegeben. Das Hinlegen an die falsche Stelle kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. In der Denkpsychologie bedeutet der Begriff R die Umkehrbarkeit von Denkprozessen. Ein Kind, das beispielsweise die Frage, „hast du einen Bruder?“ beantwortet, „ja, den Thomas“, dann aber die Zusatzfrage, ob der Thomas auch einen Bruder habe verneint, hat die R dieser Beziehung noch nicht erkannt.
    In der Psychologie gibt es auch Störungen oder Zustände, die reversibel sind; andere wiederum, die es nicht sind. So gibt es reversible und nicht-reversible Psychosen. Bei Nicht-R von Eingriffen (z.B. Sterilisation) wird man die nötigen Maßnahmen entsprechend vorsichtig auswählen müssen.
    Eine spezielle Bedeutung hat der Begriff R in der Kommunikationspsychologie und irreversiblen Sprachäußerungen an die ihm überantworteten Kinder richten. D.h., er sollte nichts den Kindern sagen, was diese nicht ihm sagen dürften, ohne gegen Höflichkeitsregeln zu verstoßen. Eine Feststellung etwa, „Markus, du bist doch das dümmste Luder, das mir jemals unter die Augen gekommen ist“, wäre eindeutig nicht reversibel und demzufolge unzulässig. Die Forderung nach R wird von manchen Psychologen als etwas überzogen angesehen. Auch die Aufforderung etwa, „zeigt mir mal eure Hausaufgaben“ ist im Grunde schon irreversibel, weil die Schüler nicht antworten können, zeigen Sie uns mal ihre Unterrichtsvorbereitung“. Dennoch gilt da sPrinzip R als nützliche Richtschnur für das Lehrerverhalten.

    3)(Psychologisches Grundwissen für Schule und Beruf S. 365)
    die (formale Umkehrbarkeit pyhsikal. Vorgänge in der Zeit, die auf der Forminvarianz der elementaren Naturgesetzte(Newtonsche Bewegungsgleichung, Maxwellsche Gleichungen, Schrödinger-Gleichung, Dirac-Gleichung usw.) gegen Zeitumkehr beruht. Deren zeitl. Symmetrie wird erst durch das Setzen von Anfangs- und Randbedingungen oder zeitabhängigen äußeren Wirkungen gebrochen. Der Übergang von der mikroskop. R. zur makroskop. Irreversibilität der meisten Naturvorgänge ist schwer begründbar und wird häufig durch Betrachtung ‡ offener Systeme, die in eine Umgebung eingebettet sind, und Anwendung von Mittelungsverfahren durchgeführt.

    4)(BrockHaus Enzyklopädie 18. S 337)
    Re|ver|si|bi|li|tät, die; – (Fachspr.): Umkehrbarkeit

    5)(Duden online;
    http://www.duden-suche.de/suche/trefferliste.php?
    suche=einfach&treffer_pro_seite=10&modus=title&level=125&
    senden=suchen&
    suchbegriff[AND]=reversibilit%E4t)



    Literatur:
    Psychologisches Wörterbuch (Hartmut Häcker, Kurt-Hermann Stapf , Friedrich Dorsch)
    Fachlexikon Psychologie
    Psychologisches Grundwissen für Schule und Beruf. Ein Wörterbuch (Rainer Dieterich, Ira Rietz)
    Brock Haus
    www.duden.de

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