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Das strukturierte Gespräch als Eignungsinterview

    Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere recht haben könnte.
    Hans-Georg Gadamer

    *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Missmanagement und ungünstiges Betriebsklima sind häufig chronische Folgen einer mangelhaften Personalauswahl. Eine wissenschaftlich fundierte Eignungsdiagnostik könnte die Personalentscheidungen, Organisation, Ergebnisse und Arbeitsatmosphäre deutlich verbessern. Um diese Diagnostik auch Nicht-Psychologen zu ermöglichen, hat ein Psychologen-Team der Technischen Universität Dresden ein Regelwerk zusammengestellt – „Das Entscheidungsorientierte Gespräch als Eignungsinterview“, herausgegeben von Prof. Dr. Karl Westhoff.
    Die üblichen unstrukturierten Eignungsinterviews sind extrem fehleranfällig:

    • Meist spricht der Interviewer mehr als der Kandidat und erfährt daher weniger.
    • Persönliche Ambitionen des Interviewers, Attraktivität, subjektive Ähnlichkeit, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit des Bewerbers können das Urteil verzerren.
    • Der Interviewer bildet häufig ein Stereotyp des guten Bewerbers, generalisiert ungerechtfertigt Eindrücke oder konzentriert sich einseitig auf die Informationen, die das eigene Bild bestätigen.
    • Interviewer beachten negative Informationen oft stärker als positive. Dies kann in der Einstellung begründet sein, dass es gefährlicher ist, negative Informationen über einen Kandidaten unbeachtet zu lassen.
    • Interviewer neigen dazu, ihre Entscheidung bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt des Gesprächs zu treffen.

    Diese und eine Fülle weiterer Fehlerquellen soll das strukturierte entscheidungsorientierte Gespräch vermeiden helfen. Die Regelhaftigkeit der Interviews soll gleichzeitig sicherstellen, dass in der Auswertung die einzelnen Kandidaten vergleichbar werden. Ausdrücklich warnen Westhoff und Kollegen vor den inzwischen häufigen „Stressinterviews“, bei denen der Kandidat auf Druck reagieren soll. „Die in der Praxis angeführte Begründung für diese Form ist die Annahme, dass man Informationen gewinnen könne, wie der Interviewte im beruflichen Alltag auf Druck reagiere. Für die Richtigkeit oder auch nur Plausibilität dieser Grundannahme gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg.“




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