Körpergerüche verändern sich im Laufe der Entwicklung und diese Veränderungen beeinflussen z.B. die zwischenmenschliche Kommunikation zwischen Eltern und ihren Kindern. Der individuelle Körpergeruch ist ein komplexes Gemisch. Körperausscheidungen wie Schweiß oder Talg werden einerseits von Bakterien, die die Haut besiedeln, zersetzt, andererseits reagieren sie mit Chemikalien in der Luft, wobei sich die Körperausdünstungen mit dem Alter verändern. Säuglinge erkennen schon kurz nach der Geburt den individuellen Geruch ihrer Mutter, Eltern können den Körpergeruch ihres Babys erkennen und bevorzugen ihn gegenüber dem anderer Babys. Der Babygeruch wird von den Müttern als angenehm empfunden und erleichtert die Zuneigung, während der Körpergeruch von Jugendlichen in der Pubertät als weniger angenehm empfunden wird und Eltern den Geruch ihrer eigenen Kinder nicht mehr identifizieren können.
Owsienko et al. haben nun die molekulare Basis dieser chemischen Kommunikation untersucht und konnten durch die Kombination von instrumentellen und sensorischen Analysen der Geruchsproben von jeweils 18 Kindern im Alter von bis zu drei Jahren und 18 Jugendlichen in der Pubertät zeigen, dass die qualitative Zusammensetzung der Duftstoffe in Körpergeruchsproben von Säuglingen (0-3 Jahre) und Jugendlichen in der Pubertät (14-18 Jahre) sehr ähnlich ist. Deutliche Unterschiede zeigten sich jedoch in der Wahrnehmung: Während Säuglinge angenehm riechen, riecht der Körpergeruch von Jugendlichen stärker nach Schweiß und Urin und enthält höhere Konzentrationen von Substanzen, die als käsig, muffig und ziegenartig beschrieben werden. Die Forscherinnen gehen davon aus, dass die sexuelle Reifung mit Veränderungen in der chemischen Zusammensetzung des Körpergeruchs einhergeht.
Literatur
Owsienko, Diana, Goppelt, Lisa, Hierl, Katharina, Schäfer, Laura, Croy, Ilona & Loos, Helene M. (2024). Body odor samples from infants and post-pubertal children differ in their volatile profiles.- Communications Chemistry, 7, 53.
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