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Fernsehen im Vorschulalter beeinträchtigt nachhaltig die Hirnentwicklung

    Wie zahlreiche Studien belegen konnten, hat der Gebrauch von Bildschirmmedien insbesondere im Vorschulalter weit schädlichere Auswirkungen als nur Genickstarre und trockene Augen. Zahlreiche Studien an Tausenden von Kindern konnten beispielsweise belegen, dass Fernsehen und Übergewicht signifikant zusammenhängen und dass im Alter von 6 bis 11 Jahren mit jeder Stunde Fernsehen das Risiko zunimmt, zeitlebens an Übergewicht zu leiden. Doch damit nicht genug. Der Hirnforscher Manfred Spitzer fasst in seinem Buch „Vorsicht Bildschirm“ eine Reihe von wissenschaftlichen Studien zusammen, mit denen sich ein nachhaltiger, negativer Einfluss frühen Konsums von Bildschirmmedien auf die Wahrscheinlichkeit beweisen lässt, später einen Universitätsabschluss zu erlangen – und zwar völlig unabhängig von den Inhalten. Fernsehen im Vorschulalter macht also schlichtweg dumm. Wie Spitzer betont, sind die Jahre von 0 – 6 für die Hirnentwicklung deshalb so entscheidend, weil dass Gehirn in dieser Lebensphase hochgradig aktiv damit beschäftigt ist, Strukturen auszuformen und zu entwickeln, die eine Anpassung an die Umwelt ermöglichen. Dieser Prozess kann durch bildschirmvermittelte Medieninhalte nachhaltig gestört werden, da dass Gehirn sich nicht an die – mit allen Sinnen erfahrene – Realität, sondern an eine lediglich audiovisuell vermittelte, nur begrenzt erkund- und gestaltbare, virtuelle Umwelt anpasst (damit wären Kinderfernsehen und Computerspiele für Kinder gleichzusetzen). Aus dem Konsum resultieren jedoch nicht nur Intelligenzeinbußen: Wie sich zeigen lässt, steigt offenbar auch die Wahrscheinlichkeit, an einer Aufmerksamkeitsstörung zu erkranken (bzw. sich an eine solche wesentlich schlechter anpassen zu können) signifikant mit dem Ausmaß frühen Fernsehkonsums. Ein gleich gelagerter Zusammenhang ließ sich auch für Gewaltbereitschaft nachweisen – ein Umstand der unter anderem damit erklärt werden kann, dass inzwischen 80% aller Medieninhalte gewalthaltig sind.
    Quelle: http://www.readers-edition.de/




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