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Tagebuchstudie zum Montagsblues und anderen Aspekten der Arbeitswoche

    Weigelt et al. (2021) integrierten in einer Untersuchung Perspektiven aus der Forschung zur Erholung von der Arbeit und zum jeweiligen Wochentag, um sowohl kontinuierliche als auch diskontinuierliche Veränderungen von Vitalität und Müdigkeit zu erfassen, und ob Veränderungen der Erholungserfahrungen und der Schlafqualität Veränderungen der Energie im Verlauf des Wochenendes vorhersagen können. Darüber hinaus berücksichtigten sie die positive Vorfreude auf die Arbeit zu Beginn der Arbeitswoche und die Anstrengungen während der Arbeitswoche, um Veränderungen zu prognostizieren. Im Rahmen dieser Tagebuchstudie haben Weigelt et al. (2021) 87 Menschen an zwei Wochenenden und in der dazwischenliegende Arbeitswoche morgens, mittags und nachmittags zu ihrem momentanen Erleben von Vitalität und Erschöpfung befragt. Außerdem wurden die Teilnehmenden morgens nach ihren Erholungserfahrungen am Vortag, nach ihrer Schlafqualität in der zurückliegenden Nacht und an Arbeitstagen zu ihren Erwartungen an den bevorstehenden Arbeitstag befragt. Am Ende von Arbeitstagen wurde zudem erfasst, wie sehr sich die Probanden und Probandinnen an diesem Tag bei der Arbeit angestrengt hatten. Es zeigte sich, dass das Wohlbefinden montags nicht geringer war als dienstags, mittwochs und donnerstags. Der Kontrast zwischen Sonntag und Montag führt aber unter Umständen dazu, dass der erste Tag der Arbeitswoche als schlimmster Tag in der Woche wahrgenommen wird. Doch man fand keine Belege dafür, dass Erschöpfung im Verlauf einer Arbeitswoche ansteigt, denn Vitalität und Erschöpfung entwickelten sich unabhängig von den beruflichen Anstrengungen, die die Probanden im Verlauf der Woche aufbrachten.

    Positive Erwartungen an den ersten Arbeitstag der Woche, also Vorfreude auf die bevorstehenden Aufgaben, helfen aber, möglichst viel vom Schwung des Wochenendes mit in die neue Arbeitswoche zu nehmen und damit weniger Montagsblues zu erleben. Die Vitalität von erwerbstätigen Menschen folgte einem Auf und Ab im Verlauf der Sieben-Tage-Woche, wobei insbesondere am Übergang zwischen Wochenende und Arbeitswoche sich starke Veränderungen zeigten. Zum einen steigt die Vitalität schon vor dem eigentlichen Beginn des Wochenendes im Sinne eines „Thank-God-It‘s-Friday“-Effekts, wobei dieser und die günstige Wirkung von Vorfreude zu Beginn der Arbeitswoche negative Effekte der Arbeit ausgleichen können.

    Weigelt et al. (2021) fanden auch heraus, dass sich die Probanden und Probandinnen und Probanden besser fühlten, wenn sie im Vergleich zur Arbeitswoche am Wochenende besser schlafen konnten. Umgekehrt zeigte sich bei ihnen ein Verlust im Wohlbefinden durch schlechtere Schlafqualität in der Nacht von Sonntag zu Montag. Aus Perspektive der Erholungsforschung sollten wir uns am Ende eines Wochenendes besser fühlen als vorher, weil die arbeitsfreie Zeit Gelegenheit bietet, den persönlichen Akku wiederaufzuladen. Dieser Überlegung widerspricht die empirische Forschung zum so genannten Montagsblues, die nahelegt, dass wir uns nach dem Wochenende schlechter fühlen als vorher. Ziel der Studie war es, beide Perspektiven miteinander zu verbinden und besser zu verstehen, wann und wie sich das Wohlbefinden gemessen an Vitalität und Erschöpfung im Verlauf der Sieben-Tage-Woche verändert und wovon diese Veränderungen genau abhängen. Man ging davon aus, dass sich das Wohlbefinden im Verlauf des Wochenendes zwar kontinuierlich verbessert, aber beim Übergang vom Wochenende zurück zur Arbeitswoche mindestens einen Teil dieses aufgebauten Polsters wieder verbraucht ist, etwa weil Erwerbstätige ihren Tagesrhythmus umstellen müssen. Man untersuchte außerdem vergleichend mögliche Ursachen für die Verbesserung des Wohlbefindens. Neben stark beforschten Erholungserfahrungen wie dem Abschalten von der Arbeit, der Entspannung, der Autonomie und dem Bewältigen von Herausforderungen analysierte mane insbesondere Veränderungen in der Schlafqualität.



    Literatur

    Weigelt, Oliver, Siestrup, Katja & Prem, Roman (2021). Continuity in transition: Combining recovery and day-of-week perspectives to understand changes in employee energy across the 7-day week. Journal of Organizational Behavior, 42, 567-586.


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