Glücksspielsucht ist eine Krankheit und bestimmt das Alltagsleben süchtig spielender Menschen. Sie nehmen fast jede Gelegenheit wahr zu spielen und vernachlässigen Familie, Berufsleben und soziale Kontakte. Normalen Alltagsproblemen und negativen Gefühlen weichen sie aus, indem sie spielen
Ein Mensch, der zu viel spielt, kann die Fähigkeit verlieren, sich zu entscheiden, ob er dem Glücksspiel nachgehen möchte oder nicht. Spielende verlieren die Kontrolle über ihr Verhalten. Problematisches Glücksspiel hat für die Betroffenen und ihr Umfeld oft ernste Folgen, unter denen alle Beteiligten leiden:
- Lügen und Ausreden werden erfunden, um unangenehme Tatsachen zu verbergen, z.B. dass man den Monatslohn „verzockt“ hat.
- Vertrauensvolle Beziehungen werden zerstört, weil die Spielenden sich oft gefühlsmäßig abwenden und sich ganz dem Spielen zuwenden.
- Die existenzielle Lebensgrundlage geht verloren, z.B. weil das Geld für Lebensmittel oder die Miete fehlt.
- Gemeinschaftliche Unternehmungen mit Freunden und Familie sind nicht möglich, weil Spielende dazu keine Zeit haben.
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Siehe auch Spielsucht – Computersucht
Gratisspiele als Einstieg
Auch viele Computer-Apps machen sich Mechanismen zu Nutze, die aus der Glücksspielsuchtforschung bekannt sind, denn das menschliche Gehirn reagiert besonders auf intermittierende Verstärkungen. Im Grunde geht es darum, dass Nutzerinnen und Nutzer nicht bei jedem Aufrufen der App eine kleine Belohnung bekommen, sondern dass diese Belohnung unregelmäßig, aber trotzdem hin und wieder erscheint. Diese Art der Verstärkung erzeugt besonders löschungsresistentes Verhalten und es fällt dann sehr schwer, die Apps zu ignorieren. Darüber hinaus verfolgen Gratisspiele wie Zynga oder Farmville eine perfide Strategie, denn sie verleiten die Spielerinnen und Spieler auch dazu, Freunde als Ressource zu betrachten und ihnen Zeit und Geld rauben. Dabei wird den SpielerInnen ein Gewinn vorgegaukelt, ist aber letztlich ein reines Verlustgeschäft. Experten der App-Entwickler arbeiten daran, den Willen der InternetnutzerInnen zu brechen, wobei er Informationskapitalismus nach Ansicht von Experten zu einer Welt des In-den-Kopf-Eindringens geworden ist, denn man will am Belohnungszentrum am Gehirn andocken, da Menschen, die glücklich sind auch konsumfreudiger sind.
Quellen
http://www.spielen-mit-verantwortung.de/gluecksspielsucht/ (09-02-02)
http://www.spektrum.de/news/manipulation-durch-apps-sind-problematisch/1432469 (16-12-15)
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