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Internetsurfen fordert das Gehirn mehr als Bücherlesen

*** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Der tägliche Umgang mit neuen Medien führt nach Ansicht des Neurowissenschaftlers Gary Small dazu, dass sich Hirnzellen verändern, wodurch allmählich neue neuronale Bahnen in unserem Gehirn gestärkt und alte geschwächt werden. Er sieht dabei einen „Evolutionsprozess“ am Werk, der mit nie da gewesener Geschwindigkeit voranschreitet, für den ein „Zustand fortgesetzter partieller Aufmerksamkeit“ typisch ist. Das menschliche Gehirn befindet sich in ständiger Alarmbereitschaft und hält ununterbrochen Ausschau nach spannender Information, hat aber keine Zeit mehr zum Ausruhen, wobei besonders Jugendliche auf diese Weise zu „Stimulus-Junkies“ werden können, um Gefühlen wie Langeweile auszuweichen. Besonders Kinder und Jugendliche sind hungrig nach Informationen und da es zu viele Quellen gibt, hüpfen sie von einer zur anderen, wobei sie nicht die reichste und beste suchen. Das vermeintliche Multitasking, dessen sich manche Menschen des Medienzeitalters rühmen, das aber physiologisch und psychologisch Unsinn ist, führt beim gleichzeitigen Bewältigen von vielen Aufgaben zu Defiziten in der Art, wie sie Informationen wahrnehmen. So fällt es ihnen in der Mehrfachbelastung durch Inputs, zwischen denen sie pausenlos hin- und herschalten müssen, immer schwerer, die Reaktionen anderer Menschen adäquat abzuschätzen, vorausschauend zu planen und abstrakt zu denken.
Small bezeichnet Kinder und Jugendliche als „digital natives“ (Eingeborene) im Lande Digitalia, denn sie sind mit Computer und Handy aufgewachsen und haben ihr Gehirn in einer besonders sensiblen Phase auf diese Medien eingestellt, und stellt ihnen die „digital immigrants“ (Einwanderer) gegenüber, die erst im erwachsenen Alter den Umgang mit dem Computer erlernt haben. Einheimische und Einwanderer trennt das „brain gap“, denn das menschliche Gehirn hat seine größte Formbarkeit in den Kindheitsjahren, in denen eine Vielzahl neuronaler Verschaltungen gebildet wird, die später in der Pubertät reduziert werden, da das das Gehirn diese Verbindungen für unnötig erachtet, da sie selten genützt werden.
Dabei sind bei den Kindern des Medienzeitalters die neuronalen Verschaltungen für Lesen, Musizieren, Sport oder Kommunizieren betroffen. Digitale Eingeborene sind schlechter in der Lage, körpersprachliche Signale eines Gegenübers zu deuten, denn sie sind gewöhnt an eine rasche Abfolge von Reizen und können ihre Aufmerksamkeit kaum mehr auf eine Sache allein richten oder über längere Zeit zuhören.
Bei Untersuchungen der Aktivität von Gehirnarealen fand Gary Small (Universität von Kalifornien), dass beim Lesen die Bereiche für Sprache, Lesen, Gedächtnis und Verarbeitung optischer Reize aktiv waren. Dagegen wurden bei der Internet-Suche zusätzliche Areale des Denkorgans benutzt, die bei komplizierten Entscheidungen beteiligt sind. Diese Wirkung trat besonders bei Studien-Teilnehmern auf, die sich oft mit dem Internet beschäftigten. Das Stöbern in Suchmaschinen aktiviert und trainiert offensichtlich wichtige Bereiche im Gehirn, die beim Lesen von Büchern unbeteiligt bleiben. Siehe dazu auch Lerntypen, Lernstile Lernstrategien

Quelle: http://www.presseportal.de/pm/52278/1333951/
wort_und_bild_senioren_ratgeber (09-01-13)




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Ein Gedanke zu „Internetsurfen fordert das Gehirn mehr als Bücherlesen“

  1. Interessanter Beitrag. Ich denke mir, dass beide Verfahren wichtig sind. Und Bücher sind einfach reelle Gegenstände, die man im Regel stehen hat und die einen immer wieder einladen, sie zur Hand zu nehmen, sich in einen Schaukelstuhl zu setzen und auf diese Art und Weise schöne geistige und seelische Nahrung zu sich zu nehmen. Beides ist gut.

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