Bei einem Test der FernUniversität Hagen kann man in etwa 15 Minuten die eigene Motivationslage analysieren und ein detailliertes Profil des persönlichen Lernverhaltens erhalten. Die Testautoren wollen Grundhaltung vermitteln: „Ich kann! Ich will! Ich werde!“
Eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung ist ausschlaggebend für Erfolg, wobei dabei die Fähigkeit der Lernenden wesentlich ist, das eigene Verhalten zu steuern, indem sie ihre Motivation und Emotionen kontrollieren. Dies spielt bei einem Fernstudium eine noch größere Rolle als beim Präsenzlernen, wo z. B. Klassenraum, Hörsaal, Dozenten und Kommilitonen das Lernen fördern. Demgegenüber ist es alleine zuhause schwieriger, sich auf das Lernen zu konzentrieren. Verschiedene Lernszenarien werden in dem Test mit Fragen nach individuellen Strategien verknüpft.
Unmittelbar nach dem Ausfüllen wird das Kompetenzprofil ausgegeben. Hierauf und auf das persönliche Lernverhalten abgestimmt sind die vorgeschlagenen Strategien. Man kann sich z. B. die Folgen eines Lern-Misserfolges vor Augen zu halten oder die eigene Leistung mit der anderer Lernender vergleichen. Das motiviert, zielgerichtet am eigenen Vorhaben zu arbeiten. Oft genügt schon, sich die eigenen Stärken vor Augen zu führen, etwa die gute Arbeit, die man normalerweise leistet oder das, was man schon geschafft hat.
Andere Strategien dienen der Emotionskontrolle, etwa sich nach Erreichen von Teilzielen selbst zu belohnen, Spaß an der Lösung einer Aufgabe zu haben oder sich auszumalen, man habe das Ziel erreicht. Für Entspannungsübungen gibt es sogar Anleitungen. Selbstformulierte Ziele helfen, sich von Zeitverschwendung durch Unsicherheit, Grübeln, Ängste und Zweifeln zu befreien und sich das zu konzentrieren, was man für sich ausgewählt hat.
Der Test zeigt also auf, wann man welche Strategien anwenden sollte. Der Test ist für alle frei zugänglich und anonym.
Anmerkung: Eine stabile Selbstwirksamkeitserwartung kommt meist aus vier biografischen Aspekten: Zum einen spielen frühkindliche erfolgreiche Lernprozesse und im weiteren Lebensverlauf ermutigende Erfahrungen eine Rolle, d. h., man macht die Erfahrung, dass man auch etwas gegen widrige Umstände bewältigen kann. Das führt dazu, dass Erfolg als eigenes Leistungsergebnis erlebt und registriert wird, und dazu, dass erreichte
Erfolge weitere Erfolge nach sich ziehen. Zum anderen spielt das Lernen am Modell eine Rolle, den nvergleichbare Menschen, die sich beherzt über das Normalmaß hinausgehende Ziele setzen und die zur Zielerreichung notwendige Leistung erbringen, werden als nachahmenswerte, anspornende Modelle oder Vorbilder gesehen. Zum Dritten ist es bedeutsam, dass eine erbrachte Leistung anerkannt und gewürdigt wird, d. h., Feedback wie auf die erbrachte Leistung bezogenes Lob fördert ebenso wie sachliche Kritik die Selbstwirksamkeitserwartung. Zusätzlich wirken auch Emotionen auf das Wachstum der Überzeugung, selbstwirksam zu sein, d. h., Freude an der Arbeit, Vorfreude auf eine neue Aufgabe, Stolz auf bisher
Geleistetes fördern es, Ängste, insbesondere vorweggenommene Versagensängste und Selbstzweifel hemmen diese.
Der Link zum Test: http://willenstest.fernuni-hagen.de/
Siehe zum Thema auch
Leistungsmotivation
Wie motiviere ich mich zum Lernen?
Motivationstheorien für den Unterricht – ein Mythos?
Literatur
Bandura, A. (1991). Self-efficacy conception of anxiety. In Schwarzer, R. & Wicklund, R. A. (Hrsg.), Anxiety and self-focused attention (S. 89-110). New York: Harwood.
Bandura, Albert (1997). Self-efficacy: The exercise of control. New York: Freeman.
Stangl, W. (2016). Was macht Menschen erfolgreich?
WWW: https://www.stangl-taller.at/bemerkt/was-macht-menschen-erfolgreich/ (16-08-12)
Interview von Erich Kirchler mit der Stuttgarter Zeitung vom 6./7. August 1016.
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