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Stress bei Kindern und Jugendlichen

Arnold Lohaus, Anke Beyer und Johannes Klein-Heßling

Stresserleben und Stresssymptomatik bei Kindern und Jugendlichen

Korrelation Stresserleben & Stresssymptomatik
Zahlreiche Studien haben sich bereits mit dieser Thematik auseinander gesetzt und bewiesen, dass Stress sowohl körperliche (Kopfschmerzen, Unruhe, Bauchschmerzen, Übelkeit, usw.) als auch seelische Auswirkungen (Wut, Ärger, Erschöpfung, Traurigkeit, usw.) auf Menschen, in diesem Fall speziell auf Kinder und Jugendliche, hat. Dennoch ist bis heute nicht geklärt, in welchem Ausmaß diese Krankheitszeichen von der Überbelastung selbst und nicht von anderen Faktoren, wie zum Beispiel der Gesundheit, abhängen (vgl. Lohaus, Beyer & Klein-Heßling 2004, S. 38).
Ausgangspunkt dieser Untersuchung sind die Ansprüche, die heutzutage an Kinder und Jugendliche in den Bereichen „Schule“, „Familie & Freizeit“ und „Selbst“ gestellt werden.
Wenn junge Leute den Anforderungen dieser drei Kategorien nicht gerecht werden, stellen diese Stressoren dar, wobei die meisten Stressfaktoren von Lernenden im Zusammenhang mit der Schule selbst stehen. Im weiteren verdeutlicht der Artikel, dass die Entstehung von psychischen und physischen Symptomen nicht auf ein einmaliges spezielles Belastungserlebnis zurückgeführt werden kann, sondern durch die Anhäufung dieser Lasten letztendlich zu den gesundheitlichen Beschwerden führt (vgl. Lohaus, Beyer & Klein-Heßling 2004, S. 38ff).
Um das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen aber zu sichern, liegt das Hauptaugenmerk dieser Studie auf der Klärung, in welchem Ausmaß Stresserlebnisse und Stresssymptome tatsächlich zusammenhängen, da nur auf diese Weise wirksame Präventionsstrategien entwickelt werden können (vgl. Lohaus, Beyer & Klein-Heßling 2004, S. 39).
Durchführung der Studie
Zur Durchführung der Studie füllten insgesamt 1699 Schüler unterschiedlicher Schulformen der Klassen fünf bis zehn in Nordrhein-Westfalen Fragebögen zum Thema aus. Davon waren 52% der Kinder Mädchen, und 48% Jungen. Das Durchschnittsalter lag bei 13,6 Jahren (vgl. Lohaus, Beyer & Klein-Heßling 2004, S. 40).
Die Schüler wurden im Bezug auf die Intensität ihres Stresserlebens in der Schule, in der Familie und der Freizeit, auf sich selbst, sowie auf einhergehende psychische und physische Leiden befragt. Abschließend wurden diejenigen von der Analyse ausgeschlossen, die in der vergangenen Woche krank waren oder bei denen allgemein eine Krankheit vorliegt. Unter Berücksichtigung dieser Variable, konnte das Ziel der Studie, nämlich das genaue Ausmaß der Korrelation zwischen Stressempfindung und dadurch verursachte körperliche und seelische Auswirkungen genau berechnet werden. Als weitere Einflussfaktoren wurden Geschlecht und Alter der Befragten einkalkuliert (vgl. Lohaus, Beyer & Klein-Heßling 2004, S. 39ff).
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen, dass in der Tat ein mittlerer bis hoher Zusammenhang zwischen dem Stresserleben und der Häufigkeit der psychischen und physischen Symptomatiken der Studienteilnehmer besteht (vgl. Lohaus, Beyer & Klein-Heßling 2004, S. 45).
Weiters lässt sich festhalten, dass die psychische Belastung mit höheren Klassenstufen zunimmt, was sich teilweise aber durch die vermehrte Beschäftigung mit der eigenen Persönlichkeit bei zunehmendem Alter erklären lässt (vgl. Lohaus, Beyer & Klein-Heßling 2004, S. 42, 45).
Die Untersuchung hat auch gezeigt, dass Mädchen im Allgemeinen höhere körperliche und seelische Symptome aufweisen. Dieses Phänomen lässt nicht zwangsläufig darauf schließen, dass Mädchen tatsächlich mehr Stress ausgesetzt sind als Jungen. Das Resultat könnte auch darauf zurückzuführen sein, dass das weibliche Geschlecht eine höhere Bereitschaft aufweist, diese Erlebnisse mitzuteilen (vgl. Lohaus, Beyer & Klein-Heßling 2004, S. 42, 45).
Alle diese Trends sind im Bezug auf die drei Stressoren sehr ähnlich ausgeprägt. Es wurde auch beobachtet, dass Schüler, die dazu neigen bei der Befragung von erhöhtem Stresserleben zu berichten, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch in anderen Lebensbereichen ein höheres Belastungsempfinden angeben (vgl. Lohaus, Beyer & Klein-Heßling 2004, S. 42f).

Siehe auch
Was ist Stress?

Stress bei Jugendlichen

Stress Test

Wie reduziere ich Stress?

Verwendete Literatur
Lohaus, Beyer & Klein-Heßling (2004). Stresserleben und Stresssymptomatik bei Kindern und Jugendlichen. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 36 (1), 38-46. Göttingen: Hogrefe-Verlag.




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Ein Gedanke zu „Stress bei Kindern und Jugendlichen“

  1. Schüler leiden unter Stres , weil sie neben der Bewältigung des schulischen Arbeitspensums auch die Fülle der Informationsflut in ihrer Freizeit verarbeiten müssen. Damit es dabei nicht zum Dauerstress und zu negativen gesundheitlichen Konsequenzen kommt, lernen die Schüler auch Bewältigungsstrategien kennen, um gar nicht erst in Stress zu geraten. Dabei sollen die Kinder ihren Körper und ihre Bedürfnisse bewusst wahrnehmen und auf diese eingehen, denn um erfolgreich lernen zu können, ist ein Wechsel zwischen Phasen der Anspannung und Entspannung wichtig. Bei einem speziellen Training erfahren Kinder, wie wichtig es ist, nach einer Anspannungsphase den Körper zum Stressabbau zu bewegen, etwa mit Übungen zum Körpergefühl, einem Geschicklichkeitsparcours, mit Ballspielen und verschiedenen Yoga-Übungen, die man auch leicht zuhause nachmachen kann. Abnschließende Übungen folgen dann dem Prinzip des Wechsels von Spannung und Entspannung mit Kopfübungen, abgelöst von Entspannungstechniken wie Phantasiereisen.

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