Inge Seiffge-Krenke und Tim Gelhaar
Entwicklungsregulation im jungen Erwachsenenalter
Zwischen Partnerschaft, Berufseinstieg und der Gründung eines eigenen Haushalts
Auszug aus dem Elternhaus
Junge Menschen, die mit beiden leiblichen Eltern zusammenleben, verlassen das Elternhaus eher später als Kinder, die nur mit einem Elternteil aufgewachsen sind. Personen, die mit einer großen Anzahl an Geschwistern zusammenleben, neigen auch dazu früher auszuziehen. Die Frauen ziehen in der Regel früher aus als Männer. Bei den Frauen ist öfters eine bevorstehende Hochzeit ein Grund zum ausziehen und bei den Männern ist der Grund, dass sie wegen einer Arbeitstelle eine neue Unterkunft suchen.
Laut vieler Studien verlassen junge Erwachsene die berufstätig oder schwanger sind bzw. Kinder haben früher das zu Hause und werden selbstständig.
Konflikte zwischen Kind und Eltern könnten auch ein weiterer Grund für ein früheren Auszug sein. Das durchschnittliche Alter für den Auszug aus dem Elternhaus liegt bei Frauen bei 21 Jahren und bei Männern bei 23 Jahren.
Etablierung stabiler Partnerschaften
Brown stellte ein Entwicklungsmodell dar, welches die Beziehungen sowie deren Veränderung vom früheren Jugendalter bis ins junge Erwachsenenalter beschreibt.
Das junge Alter ist charakterisiert durch tiefe Gefühle von Zuneigung, Verbundenheit und einer großen Bedeutung von Sexualität. Bei mehr Commitment und Intimität kommt es selten zu Konflikten in einer Beziehung. Sollte es in der Adoleszenz zu Partnerschaftsproblemen kommen, verändert sich das Bild von den Jugendlichen über die Liebe und Partnerschaft im jungen Erwachsenenaltern.
Sehr viele Studenten denken, dass sich die Liebe langsam entwickelt, und dass intime Beziehungen auch Beziehungsarbeit zur Konfliktbewältigung erforderlich ist.
Übergang in die Berufstätigkeit.
Jugendliche, die ein stabiles Identitätskonzept entwickelt hatten und sich darüber hinaus bei der Evaluation ihres Selbst als kompetent beschrieben, erwiesen sich als beruflich entschlossener. Diese planten ihre Karriere im Vergleich zu einigen jungen Jugendlichen, die sehr unentschlossen im Bezug auf ihre Berufswünsche waren. Die Jugendlichen werden durch den eigenen Beruf viel unabhängiger von den Eltern. Viele Jugendlichen die es geschafft hatten die Beziehung zu ihren Eltern zu etablieren und andererseits gleichermaßen die familiäre Verbundenheit betonten waren viel erfolgreicher im Beruf.
Laut Untersuchungen treten Kündigungsgründe bei viele Jugendlichen am Anfang des Berufseinstieges auf.
Methoden:
Es wurden Jugendliche im Durchschnitt von 21 bis 23 Jahren befragt. Der größte Teil der befragten Personen stamm aus vollständigen Familien und wenige wuchsen in Familien mit allein erziehenden oder geschiednen Eltern auf. Im Durchschnitt hatten die Familien zwei Kinder.
Die meisten waren Studierenden, Angestellte oder Beamte.
In einer Partnerschaft seien ungefähr die Hälfte der befragten Personen. Das Alleineleben nahm mit steigendem Alter ab.
Dieses Untersuchung wurde anhand von Fragebogen zur Partnerschaft, Wohnsituation und Berufstätigkeit durchgeführt. Es wurden auch Entwicklungsaufgabenfragebogen durchgeführt.
Ergebnisse:
Für sehr viele der befragten Personen waren 3 Aufgaben von großer Bedeutung: Der Aufbau einer Partnerschaft, der Auszug aus dem Elternhaus und die damit verbundene Gründung eins eigenen Haushalts. Der Einstieg in die Berufstätigkeit spielt auch eine bedeutende Rolle.
Zwei weitere Entwicklungsaufgaben waren die Gründung einer Familie sowie der Anschluss an eine soziale Gruppe. Doch ergab die Untersuchung auch, dass wenig der jungen Erwachsenen, das Zusammenleben mit dem Partner, das Versorgen einer eigenen Familie sowie die Übernahme staatsbürgerlicher Verantwortung für wichtig empfand.
Grundsätzlich haben die Studien aus diesen Artikel die gleichen Ergebnisse gebracht, wie die Untersuchungen von Havighurst (1948) nur in zwei Punkten sind sie ungleich, bezogen auf die Übernahme staatsbürgerlicher Verantwortung , Einstieg in die Berufstätigkeit und Anschluss an eine soziale Gruppe.
Wichtig zu erwähnen ist, dass für die ältern Personen eine Partnerschaft und Gründung eines eignen zu Hauses viel wichtiger sei als für die jungen Erwachsenen im Alter von 20 oder 21.
Laut der Studie denken Personen die noch im Elternhaus leben nicht so sehr an die Gründung ihres eigenen Haushaltes. Doch lebt man alleine oder in einer Wohngemeinschaft empfindet man den Berufseinstieg als nicht für sehr wichtig. Der Grund könnte sein, dass man Geld benötigt und irgend eine Stelle annimmt. Sehr viele Berufstätige bilden sich auch weiter. Sie belegen Kurse oder Besuchen eine Abendschule.
Es konnte festgestellt werden, dass mit zunehmenden Alter diese Entwicklungsaufgaben auch besser realisiert würden.
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