Zum Inhalt springen

Wenn Therapie scheitert – Supervision als Chance zur Reflexion

    Rund 20 bis 30 Prozent aller Psychotherapien enden vorzeitig – ein Umstand, den Supervision nicht verhindern, aber besser verstehbar machen kann. Der Verhaltenstherapeut Dr. Gerhard Zarbock betont in seinem Buch zur VT-Supervision die Bedeutung der reflektierenden Außensicht, vor allem bei sogenannten „heißen Therapieabbrüchen“. Dabei könne Supervision helfen, Dynamiken zu analysieren, etwa wenn Patientinnen mit narzisstischen, antisozialen oder vermeidenden Mustern auf die fordernde Methodik der Verhaltenstherapie mit Abbruch reagieren. In manchen Fällen sei ein Abbruch sogar sinnvoller, etwa bei chronisch konflikthaften therapeutischen Beziehungen. Supervision kann zudem Entlastung bieten, indem sie aufzeigt, dass Rückschläge, Abbrüche oder Rückfälle Teil der Realität sind. Bei Rückfällen nach erfolgreicher Therapie kann eine „Erhaltungsbehandlung“ in längeren Abständen sinnvoll sein, insbesondere bei Patientinnen ohne stabile soziale Netzwerke. Letztlich vermittelt Supervision vor allem Berufsanfänger*innen, dass auch in der Psychotherapie nicht alles heilbar ist – doch gerade diese Einsicht kann eine Haltung der professionellen Demut und hilfreichen Begleitung fördern.

    Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl ::: Pädagogische Neuigkeiten für Psychologen :::

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert