Akkommodation beschreibt den Prozess, bei dem der angestrebte Zielzustand an die gegebenen Möglichkeiten des Ist-Zustands angepasst wird. Dies kann funktional sein, wenn die ursprüngliche Zielerreichung nicht mehr möglich ist. Allerdings kann Akkommodation auch dysfunktional sein, wenn sie zu einer zu frühen Aufgabe des Ziels führt.
Für die Akquisition, also den Erwerb neuer Inhalte, sind Aufmerksamkeits- und Gedächtnisprozesse von entscheidender Bedeutung. In der aktionalen Phase wird dann zielgerichtet gehandelt, um die angestrebten Ziele zu verwirklichen.
Das aktive Vermeidungslernen bezeichnet das Ausführen bestimmter Verhaltensweisen, um negative Konsequenzen zu vermeiden. Dabei ist der Annäherungs-Annäherungs-Konflikt von Interesse, bei dem zwischen zwei gleichermaßen attraktiven Alternativen gewählt werden muss. Demgegenüber liegt beim Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt ein Objekt vor, das sowohl anziehende als auch abstoßende Eigenschaften besitzt.
Der Anreiz beschreibt, wie stark wir von Reizen, Situationen oder Zuständen angezogen oder abgestoßen werden. Der Antrieb entsteht zunächst aus unerfüllten Grundbedürfnissen wie Hunger, Durst oder Sexualität. Die Anziehungs- bzw. Abstoßungskraft (K) hängt dabei von der Valenz (V) der Objekte und deren Distanz (D) ab: K = V/D.
Das appetitive Motivationssystem reguliert Verhalten mit dem Ziel, positive Zustände zu erreichen, während das aversive Motivationssystem der Vermeidung negativer Zustände dient. Assimilation bezeichnet demgegenüber die aktive Veränderung des Ist-Zustands in Richtung des angestrebten Soll-Zustands, solange dies möglich ist. Ist die Zielerreichung jedoch blockiert oder unmöglich, kann Assimilation dysfunktional werden, wenn die Zielbindung aufrechterhalten bleibt.
Rückwärtsgerichtete Verkettung einzelner Verhaltensschritte: Bei dieser Theorie wird das Endverhalten zunächst identifiziert, dann schrittweise die Teilverhalten, die dazu führen, zurückverfolgt – vom letzten Schritt bis hin zum Startverhalten. Diese stufenweise Analyse hilft dabei, komplexe Verhaltensabläufe zu verstehen und zu erklären.
Bedürfnisse spielen eine zentrale Rolle in der Motivation und Steuerung von Verhalten. Man unterscheidet dabei eher abstrakte, zentrale Bedürfnisse wie Zugehörigkeit oder Selbstverwirklichung von konkreteren, peripheren Bedürfnissen wie Hunger oder Durst. Diese Bedürfnisse erzeugen Spannungszustände, die durch entsprechende Aktivitäten reduziert werden können. Wenn ein Bedürfnis nicht direkt befriedigt werden kann, kann es zu Ersatzhandlungen kommen. Je nach Art des Bedürfnisses gehen damit auch unterschiedliche kognitive, emotionale und motivationale Zustände einher.
Biologische Theorien sehen Emotionen als angeborene Reaktionen auf bestimmte Reize in der Umwelt. Sie argumentieren, dass emotionale Ausdrücke wie Mimik oder Gestik phylogenetisch bedingt und kulturübergreifend sind. Im Gegensatz dazu betonen sozial-konstruktivistische Ansätze, dass Emotionen auch erlernt und kulturell geprägt sind.
Der Chamäleon-Effekt beschreibt die unwillkürliche Nachahmung des Verhaltens anderer Personen. Dies geschieht automatisch und unbewusst, ähnlich wie Chamäleons ihre Färbung an die Umgebung anpassen. Dieser Effekt spielt eine wichtige Rolle bei der sozialen Interaktion und Koordination.
Laut der Closed-Loop-Theorie erfolgt der Erwerb von Fertigkeiten und Fähigkeiten durch einen ständigen Abgleich zwischen Ist-Zustand und Soll-Zustand. Durch diesen Rückkopplungsprozess können Bewegungen und Handlungen immer präziser an das Ziel angepasst werden.
Dimensionale Emotionsmodelle ordnen emotionale Erlebnisse entlang der Dimensionen Erregung (Aktivierung) und Valenz (Lust-Unlust) ein. Diskrete Emotionsmodelle gehen dagegen von einer begrenzten Anzahl grundlegender Basisemotionen aus, wie Freude, Traurigkeit, Angst, Ärger usw.
Der doppelte Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt beschreibt die Situation, in der sich eine Person befindet, wenn sie zwischen zwei Objekten wählen muss, die beide sowohl attraktive als auch abstoßende Eigenschaften besitzen. Dies führt zu einem Ambivalenzkonflikt, da beide Handlungstendenzen (Annäherung und Vermeidung) gleichzeitig aktiviert sind.
Emotionale Ansteckung beschreibt das Phänomen, dass Menschen dazu neigen, die Emotionen ihrer Mitmenschen unbewusst und automatisch widerzuspiegeln. Wenn wir einer Person begegnen, die fröhlich oder traurig erscheint, tendieren wir dazu, ähnliche Gefühle zu entwickeln, um emotional mit ihr in Einklang zu kommen. Dies geschieht auf einer unbewussten Ebene und dient vermutlich der Förderung sozialer Bindungen.
Erwartungswerttheorien erklären motiviertes Verhalten als Resultat aus der wahrgenommenen Bedeutsamkeit eines Ziels und der subjektiven Einschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit. Menschen streben also Ziele an, die ihnen wichtig erscheinen und die sie für erreichbar halten. Dieses Kosten-Nutzen-Kalkül beeinflusst maßgeblich unser Handeln.
Das „Es“ stellt in der Psychoanalyse den triebhaften, unbewussten Teil unserer Persönlichkeit dar, der von Instinkten und Bedürfnissen gesteuert wird. Es steht im Gegensatz zum „Ich“, das für Rationalität, Realitätsbezug und Selbstkontrolle steht.
Evaluative Konditionierung beschreibt den Lernprozess, bei dem ein zunächst neutraler Reiz mit einem affektiv aufgeladenen Reiz assoziiert wird, sodass der neutrale Reiz schließlich selbst eine positive oder negative Bewertung hervorruft. Dieser Mechanismus spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Einstellungen und Präferenzen.
Ein klassisches Lernexperiment besteht aus einer Lernphase, in der neue Inhalte vermittelt werden, und einer anschließenden Abrufphase, in der das Gelernte abgerufen und überprüft wird. Auf diese Weise lässt sich der Lernfortschritt systematisch untersuchen.
Explizite Motive sind bewusst zugängliche Ziele und Werte einer Person. Sie können entweder mit den tatsächlichen Motiven übereinstimmen (kongruent) oder davon abweichen (inkongruent). Letzteres kann zu inneren Konflikten und Unzufriedenheit führen.
Explizites Lernen bezeichnet intentionales, bewusstes Lernen, wie es etwa beim Erwerb mathematischer Kompetenzen oder beim Fremdsprachenlernen im Klassenzimmer stattfindet. Es steht im Gegensatz zum impliziten, unbewussten Lernen.
Eine externale Kontrollüberzeugung bedeutet, dass eine Person davon ausgeht, dass äußere Faktoren und Umstände ihr Handeln und dessen Konsequenzen bestimmen. Dies kann sich negativ auf Eigeninitiative und Leistungsmotivation auswirken.
Mit dem Facial Action Coding System (FACS) lassen sich die für verschiedene Emotionen charakteristischen Gesichtsausdrücke detailliert beschreiben und unterscheiden. Dies ermöglicht eine objektive Erfassung mimischer Emotionsäußerungen.
Die Facial-Feedback-Hypothese besagt, dass unser emotionales Erleben durch die Wahrnehmung unserer Gesichtsmuskulatur beeinflusst wird. Demnach können schon minimale mimische Veränderungen unser Gefühlserleben beeinflussen.
Das „Forward chaining“ (oder „Shaping“) ist eine schrittweise Verhaltensformung, bei der komplexe Fertigkeiten durch die aufeinanderfolgende Vermittlung und Verstärkung kleinerer Teilschritte erlernt werden. Dieses Vorgehen findet beispielsweise Anwendung im Bereich des Behaviorismus.
Das Gesamtverhalten beschreibt das komplexe Zusammenspiel verschiedener psychologischer Faktoren, die das Verhalten eines Individuums prägen und beeinflussen.
Gegenwartspräferenz bezeichnet das Phänomen, dass Menschen zeitlich näherliegenden Ereignissen einen höheren subjektiven Wert beimessen als zukünftigen Ereignissen. Dies kann verschiedene Gründe haben, wie etwa den Wunsch nach sofortiger Bedürfnisbefriedigung oder die Unsicherheit gegenüber fernen Zukunftsszenarien.
Generalisierte Erwartungen lassen sich in zwei Hauptkategorien unterteilen: internale Kontrollerwartungen und externale Kontrollerwartungen. Internale Kontrollerwartungen beziehen sich auf die Überzeugung, das eigene Verhalten und dessen Konsequenzen selbst beeinflussen zu können. Externale Kontrollerwartungen hingegen beschreiben die Überzeugung, dass äußere Faktoren das eigene Verhalten und dessen Ergebnisse bestimmen.
Die Gesamtmotivation eines Individuums setzt sich stets aus zwei Komponenten zusammen: der Erfolgs- und der Misserfolgsmotivation. Dabei spielen nicht nur intrinsische, sondern auch extrinsische Faktoren eine wichtige Rolle bei der Ausbildung der Gesamtmotivation.
Das Gesetz der Erfahrung besagt, dass das Ergebnis eines vorangegangenen Verhaltens das nachfolgende Verhalten beeinflusst. Positive Erfahrungen stärken die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verhalten in Zukunft wiederholt wird, während negative Erfahrungen das Verhalten eher hemmen.
Gewohnheiten sind durch Verstärkungsprozesse erlernte Verhaltensweisen, die mit der Zeit automatisiert und routine-artig ablaufen. Sie bilden einen wichtigen Bestandteil des menschlichen Verhaltensrepertoires.
Grawe’s psychologische Grundbedürfnisse
Der Psychologe Klaus Grawe identifizierte vier zentrale psychologische Grundbedürfnisse des Menschen: das Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle, das Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung, das Bedürfnis nach Bindung und das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung. Die Befriedigung dieser Grundbedürfnisse spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden und die Entwicklung des Individuums. Handeln bezieht sich auf intentionales, absichtsvolles Verhalten, das darauf abzielt, bestimmte Ergebnisse zu erzielen. Um handeln zu können, müssen wir Assoziationen zwischen Handlungen und deren Konsequenzen erlernen. Wir entwickeln Erwartungen darüber, wie unser Verhalten die Situation beeinflussen kann.
Behavioristische Theorien: Aus behavioristischer Sicht lässt sich Verhalten als Funktion von Antrieb (drive) und Gewohnheit (habit) verstehen, wie es Hull in seinem erweiterten Modell beschreibt. Demnach ist Verhalten eine Interaktion zwischen unseren Gewohnheiten, unseren Bedürfnissen und Motivationen sowie Anreizen (incentives) in der Umgebung: f(V) = H × D × I.
Das psychische Apparat: Freud unterteilte den psychischen Apparat in drei Instanzen: Das Es, repräsentiert die Triebe und Bedürfnisse; das Über-Ich, die moralischen und gesellschaftlichen Normen; und das Ich als vermittelnde Instanz zwischen diesen beiden Polen.
Implizite Motive: Neben bewussten, expliziten Motiven existieren auch implizite Motive, die tiefer verwurzelt und emotional gefärbt sind. Sie führen dazu, dass wir situationsübergreifend auf bestimmte Reize in charakteristischer Weise reagieren. Diese impliziten Motive können mit unseren expliziten Motiven übereinstimmen oder in Konflikt geraten.
Implizites Lernen: Eine besondere Form des Lernens ist das implizite Lernen, das beiläufig und unbewusst abläuft. Es ist vor allem in der frühen Kindheit von großer Bedeutung und ermöglicht es uns, komplexe Reizmuster effizient zu erfassen, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.
Führungsmotivation: Das sogenannte Leadership Motive Syndrom beschreibt eine spezifische Motivkonstellation bei Führungskräften: ein hohes Macht- und Leistungsmotiv bei gleichzeitig geringem sozialen Motiv. Diese Merkmalskombination kann entscheidend für den Führungserfolg sein.
Lebensantrieb: Freud sah den Lebenstrieb (Eros) als eine der beiden grundlegenden Motivkräfte neben dem Todestrieb (Thanatos). Der Lebenstrieb umfasst alle körperlichen Bedürfnisse, die mit unserer Selbsterhaltung und Fortpflanzung verbunden sind.
Das Leistungsmotiv beschreibt das grundlegende menschliche Bedürfnis, die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten an klaren und nachvollziehbaren Maßstäben zu messen und kontinuierlich zu verbessern. In Leistungssituationen lassen sich zwei verschiedene Ausprägungen dieses Motivs unterscheiden: der Wunsch, Erfolg zu erzielen, und das Bestreben, Misserfolg zu vermeiden.
Lernen ist ein erfahrungsbasierter Prozess, der zu einer relativ stabilen Veränderung des Verhaltens oder des Verhaltenspotenzials führt. Dieser Lernprozess selbst kann nicht direkt beobachtet werden, stattdessen lässt er sich anhand der Verhaltensänderungen erschließen. Man unterscheidet verschiedene Formen des Lernens, wie das assoziative Lernen, das nicht-assoziative Lernen und das Modelllernen. Lernen kann sowohl absichtlich und zielgerichtet erfolgen als auch beiläufig und ungeplant (inzidentelles Lernen).
Mit dem Begriff Libido wird die energetisierende Kraft bezeichnet, die unser Handeln antreibt und motiviert. Das Machtmotiv beschreibt das Streben, Einfluss auf andere auszuüben und sie in einer bestimmten Art und Weise zu beeinflussen. Dabei lässt sich zwischen einem eher personenbezogenen und einem stärker sozialen Machtmotiv unterscheiden.
Die bekannte Bedürfnishierarchie nach Abraham Maslow unterscheidet fünf grundlegende menschliche Bedürfnisse, die aufeinander aufbauen. Menschliches Verhalten wird generell als Funktion von Person und Umwelt verstanden – es resultiert also aus dem Zusammenspiel individueller Faktoren und äußerer Umgebungsbedingungen.
Die Misserfolgsmotivation steigt mit zunehmender Lösungswahrscheinlichkeit einer Aufgabe. Anders als die Erfolgsmotivation, die positiv und fördernd wirkt, ist die Misserfolgsmotivation immer negativ und hat eine hemmende Wirkung auf das Verhalten. Misserfolgsorientierte Personen bevorzugen daher häufig entweder sehr einfache oder sehr schwierige Aufgaben, da diese die Wahrscheinlichkeit eines Misserfolgs reduzieren.
Die Misserfolgsorientierung ist eine dispositionale Eigenschaft, die jedoch auch situativ variieren kann. Sie hat maßgeblichen Einfluss auf den Selbstwert einer Person. Personen mit einer hohen Misserfolgsorientierung neigen dazu, Misserfolge stärker zu gewichten und ihre Selbstwahrnehmung stärker davon beeinflussen zu lassen. Zudem führt eine ausgeprägte Misserfolgsorientierung oft zu Vermeidungsverhalten und geringerer Anstrengungsbereitschaft bei herausfordernden Aufgaben.
Motivation beschreibt einen Zustand, in dem wir uns befinden, wenn wir durch bestimmte Anreize in eine bestimmte Richtung gelenkt werden. Dabei spielt die Intensität und Dauer der Motivation eine wichtige Rolle. Die moderne Motivationspsychologie unterscheidet drei grundlegende Motivklassen: Leistung, Macht und soziale Motive. Diese impliziten Motive beeinflussen unser Verhalten maßgeblich, ohne dass wir uns ihrer immer bewusst sind.
Motive sind dispositionale Vorlieben und Präferenzen, die bestimmte Reize als Anreize wahrnehmen lassen. Sie sind Teil unserer Persönlichkeit, die nach Freud aus dem Es, Ich und Über-Ich besteht. Konflikte zwischen diesen drei Persönlichkeitsinstanzen können Abwehrmechanismen aktivieren, um die innere Balance wiederherzustellen. Das Personenmodell beschreibt diese unterschiedlichen Bedürfnisse und Ziele einer Person.
Grundlegende Lernprozesse wie die operante Konditionierung und das passive Vermeidungslernen prägen unser Verhalten. Während die operante Konditionierung Verhalten-Wirkung-Assoziationen herstellt, vermeidet das passive Vermeidungslernen negative Konsequenzen durch Unterlassung von Verhalten. Auch das Nachahmen spielt eine wichtige Rolle für das gegenseitige Verständnis und die Entwicklung von Empathie.
Für die Performanz, also die tatsächliche Leistungserbringung, spielen neben der Motivation auch motorische Fähigkeiten eine entscheidende Rolle. Erst das Zusammenspiel von Motivation und motorischer Reproduktionsfähigkeit ermöglicht eine optimale Umsetzung der Handlungsabsichten.
Persönlichkeit: Nach der psychoanalytischen Theorie von Sigmund Freud setzt sich die Persönlichkeit einer Person aus drei Instanzen zusammen: dem Es, dem Ich und dem Über-Ich. Das Es repräsentiert die unbewussten Triebe und Bedürfnisse, das Ich vermittelt zwischen den Impulsen des Es und den Anforderungen der Realität, und das Über-Ich verkörpert die internalisierten moralischen Normen und Werte. Konflikte zwischen diesen drei Persönlichkeitsinstanzen können zu Abwehrmechanismen wie Verdrängung, Projektion oder Rationalisierung führen, um innere Spannungen zu reduzieren.
Positive und negative Stimmung: Psychologische Studien haben gezeigt, dass positive Stimmung oft mit einer eher oberflächlichen, schnellen Informationsverarbeitung einhergeht, während negative Stimmung tendenziell mit einer elaborierteren, sorgfältigeren Verarbeitung von Informationen verbunden ist. Diese Befunde lassen sich damit erklären, dass positive Emotionen einen heuristischen, effizienten Denkstil fördern, wohingegen negative Emotionen zu einem systematischeren, analytischeren Vorgehen anregen.
Das Rubikon-Modell von Heinz Heckhausen und Julius Kuhl beschreibt intentionales Handeln in vier Phasen: die Motivationsphase (Abwägen von Zielen), die Volitionsphase (Planung der Zielverfolgung), die Handlungsphase (Umsetzung) und die Bewertungsphase (Reflektion des Erreichten). Dieses Modell betont die Unterscheidung zwischen der Zielsetzung und der eigentlichen Zielrealisierung, die jeweils unterschiedliche kognitive Prozesse erfordern.
Primäre Emotionen wie Freude, Angst oder Ärger sind grundlegende, biologisch verankerte Gefühlsreaktionen. Sekundäre Emotionen hingegen entstehen als Mischung aus verschiedenen primären Emotionen, etwa Eifersucht als Kombination von Wut und Angst. Analog dazu unterscheidet man auch zwischen primären Trieben, die angeboren sind, und sekundären Trieben, die durch Lernprozesse mit den primären Trieben assoziiert wurden.
Die Selbstbestimmungstheorie von Edward Deci und Richard Ryan postuliert fünf Stufen der Motivation: externale Regulation (Handeln aufgrund äußerer Belohnungen oder Bestrafungen), introjizierte Regulation (teilweise Internalisierung externer Kontrolle), identifizierte Regulation (Handeln aufgrund persönlicher Werte), integrierte Regulation (vollständige Integration externer Anreize in das Selbstkonzept) und intrinsische Regulation (Handeln aus eigenem Interesse und Freude). Je weiter die Motivation in Richtung Selbstbestimmung voranschreitet, desto autonomer und authentischer empfindet der Mensch sein Verhalten.
Selbstwirksamkeit ist eine zentrale Kompetenzerwartung und bezeichnet die allgemeine Überzeugung einer Person, eine bestimmte Situation durch geeignete Handlungen und Anstrengungen erfolgreich bewältigen zu können. Diese Überzeugung ist ein wichtiger Faktor, der das Verhalten und die Motivation einer Person beeinflusst. Menschen mit einer hohen Selbstwirksamkeitserwartung sind eher bereit, Herausforderungen anzunehmen und sich anzustrengen, da sie an ihre eigenen Fähigkeiten glauben.
Situationsergebnis-Erwartungen hingegen beschreiben die Vorstellung einer Person, dass eine Situation ohne ihr eigenes Zutun zu einem gewünschten Ergebnis führen wird. Im Gegensatz zur Selbstwirksamkeit konzentrieren sich Situationsergebnis-Erwartungen auf externe Faktoren und Umstände, die das Ergebnis beeinflussen.
Die Skript-Theorie erklärt, wie Menschen Verhaltensskripte (mentale Drehbücher) für bestimmte Situationen erlernen. Durch Beobachtung und Erfahrung entwickeln wir solche Skripte, die dann abgerufen werden, wenn wir einer ähnlichen Situation begegnen. Diese Skripte ermöglichen es uns, in vertrauten Situationen schnell und effizient zu handeln.
Die Theorie der somatischen Marker geht davon aus, dass wir bei Entscheidungen auf Körpererfahrungen und -empfindungen zurückgreifen, die mit früheren Entscheidungen verbunden sind. Diese somatischen Marker dienen uns als intuitives Bauchgefühl, das unsere Entscheidungsfindung beeinflusst.
Das soziale Motiv beschreibt unser grundlegendes Bedürfnis nach Kontakt und Verbundenheit mit anderen Menschen. Dieses Motiv lässt sich in zwei Unterkategorien einteilen: das Anschlussmotiv, also den Wunsch, Kontakt zu anderen aufzunehmen und zu vertiefen, und das Intimitätsmotiv, den Wunsch nach engen, vertrauten Beziehungen.
Die sozial-kognitive Lerntheorie unterscheidet zwischen Akquisition, also dem Erwerb von Wissen und Fähigkeiten, und Performanz, also der tatsächlichen Umsetzung und Anwendung dieses Wissens in konkreten Situationen. Dieser Unterschied verdeutlicht, dass das bloße Lernen noch nicht zwangsläufig zu einer Verhaltensänderung führt.
Die sozioemotionale Selektivitätstheorie beschreibt, wie ältere Menschen zunehmend solche sozialen Kontakte und Bedingungen bevorzugen, die für sie persönlich die größten positiven Aspekte und Emotionen beinhalten. Im Laufe des Lebens passen Menschen ihre sozialen Ziele und Bedürfnisse an.
Stimmungen sind im Gegensatz zu Emotionen nicht auf konkrete Objekte oder Situationen bezogen. Stimmungskongruente Reize, also Reize, die zu unserer aktuellen Stimmung passen, werden von uns bevorzugt wahrgenommen und verarbeitet.
Der Todestrieb beschreibt unser latentes Streben nach Selbstzerstörung und Auflösung. Triebe allgemein entsprechen unseren körperlichen Bedürfnissen, und triebgesteuertes Verhalten wird durch den Mangel an Befriedigung (Deprivation) ausgelöst. Auch wenn Triebe nicht immer direkt befriedigt werden können, finden sie oft eine sublimierte, also umgewandelte Form des Ausdrucks.
Das Über-Ich steht für die verinnerlichten Normen und moralischen Werte, die unser Verhalten prägen und uns dabei helfen, uns in der Gesellschaft angemessen zu verhalten. Diese Normen werden im Laufe unserer Sozialisation durch Eltern, Lehrer und andere wichtige Bezugspersonen vermittelt und internalisiert.
Das Umweltmodell beschreibt die Objekte und Kräfte in unserem Lebensraum, die auf uns einwirken und unser Verhalten beeinflussen. Dazu gehören nicht nur physische Gegebenheiten, sondern auch soziale Interaktionen und kulturelle Einflüsse. Je nachdem, wie wir diese Umweltfaktoren wahrnehmen und bewerten, entwickeln wir eine bestimmte Valenz oder Anziehungskraft gegenüber bestimmten Objekten oder Situationen.
Die Valenz eines Objektes hängt von unseren aktuellen Bedürfnissen ab. Was für den einen attraktiv erscheint, kann für den anderen abstoßend sein. Unser Verhalten lässt sich als beobachtbare Handlungen und Reaktionen definieren, die sich von anderen Ereignissen unterscheiden lassen.
Verhaltenskonflikte entstehen, wenn wir zwischen zwei Alternativen wählen müssen, die entgegengesetzte Kräfte auf uns ausüben. Beim Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikt stehen wir vor der Wahl zwischen zwei unangenehmen Optionen, die wir beide eigentlich vermeiden möchten.
Verstärker sind all jene Reize, die die Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Verhaltens beeinflussen können. Primäre Verstärker sind unkonditionierte Reize wie Nahrung oder Schmerzen, während sekundäre Verstärker konditionierte Reize sind, die durch Lernerfahrungen an Bedeutung gewonnen haben.
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