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Kinästhesie

    Das Wort „Kinästhesie” stammt aus dem griechischen. Die Kinästhesie beschäftigt sich mit der menschlichen Bewegung und ist in den Bereichen Medizin, Psychologie und Pädagogik sehr wichtig.

    1. Definition
    Die Fähigkeit vieler Wirbeltiere und des Menschen über → Propriorezeptoren wahrgenommene Stellung der Körperteile zueinander sowie Lage und Bewegungsrichtung derselben im Raum (v.a. unbewusst reflektorisch zu kontrollieren und zu steuern. (vgl. Brock Haus 1997, S. 725).
    2. Definition
    Bewegungsempfindungen, Bewegungssinn, die Fähigkeit, Lage und Bewegungsrichtung von Körperteilen zueinander und in Bezug zur Umwelt unbewusst reflektorisch zu kontrollieren und zu steuern. (vgl. lexikon.meyers.de)
    3. Definition
    Lagesinn, Kraftsinn; Fähigkeit zur Wahrnehmung v. Lagen u. Bewegungen (bes. v. Körperteilen), soweit sie sich auf eine besondere „Tiefensensibilität“ beziehen. (vgl. Herder Lexikon, Pädagogik, S. 655).
    4. Definition
    Kinästhesie ist die Fähigkeit besonders bei Wirbeltieren (einschließlich Mensch), die Lage und Bewegungsrichtung von Körperteilen zueinander und in Bezug zur Umwelt mit Hilfe von Propriorezeptoren unbewusst -reflektor. zu kontrollieren und zu steuern. Beim Menschen wird eine Herabsetzung oder Aufhebung der kinästhetischen Empfindungen meist als Hinterstrangsymptom aufgefasst (vgl. Meyers, Enzyklopädisches Lexikon 1975, S. 675).
    5. Definition
    Die Wahrnehmung der Bewegung von Körperteilen, vermittelt durch Rezeptoren in den Gelenken, Muskeln und Sehnen (Propriozeptiver Reflex). Kinästhetische Halluzination wäre demnach das Erleben einer in Wirklichkeit nicht stattgehabten Körperbewegung. Solche Halluzinationen treten nach einer langen Bootsfahrt auf. (vgl. Lexikon der Psychologie 1971, S. 266)
    6. Definition
    Muskelsinn, Kraftsinn, „Gemeingefühl“, das durch die Muskeln uns Schwere, Lage Widerstände zum Bewusstsein bringt (Gemeinsinn) Manche rechnen auch das Gleichgewichtsempfinden dazu. (vgl. Dorsch 1976, S. 296)
    7. Definition
    Die Fähigkeit, Lage und Bewegungsrichtung von Körperteilen zueinander und in Bezug zur Umwelt unbewusst reflektorischen zu kontrollieren und zu steuern. (vgl. Das Lexikon für Österreich, S. 329).
    8. Definition
    Muskelsinn = Kraftsinn = Gemeingefühl, das durch die Muskeln uns Schwere, Lage, Widerstände zum Bewusstsein bringt (Gemeinsinn). Mache rechnen auch das Gleichgewichtsempfinden dazu. (vgl. Dorsch 1963, S. 183)
    9. Definition
    Der Bewegungs- u. Lagesinn (Muskelsinn); die Fähigkeit zur Empfindung der Richtung u. Geschwindigkeit der Bewegungen der Gliedmaßen gegeneinander (i.w.S. auch der Körper- u. Gelenkstellung u. der Muskel- u. Kraftleistung) als koordinierte Sinnesleistung verschiedener Typen von Rezeptoren der Tiefensensibilität (Sehnenspindeln, RUFFINI* Rezeptoren). Die zentripetale Erregungsleitung erfolgt – somatotoepisch gegliedert – in den Hintersträngen u. im Seitenteil des Tractus spinocervicalis. – Die Prüfung (quantitative Messung) der K. erfolgt mit dem Kin(esi)ästhesiometer (meist Bestimmung der kleinsten noch wahrgenommenen Muskelbewegung bzw. Gelenkstellungsänderung) u. durch Wiederholen lassen einer willkürlichen Bewegung unter Leitung nur des Muskelsinns. (vgl. Roche-Internet-Lexikon



    Literatur
    In Brockhaus, Die Enzyklopädie (1997) (20. Auflage, Seite 725) Mannheim: Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG
    Das Lexikon für Österreich (2006) (20 Bänder, Seite 329) Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich: Dudenverlag
    Dorsch, Friedrich (1976) Psychologisches Wörterbuch. Bern Stuttgart Wien: Verlag Hans Huber
    Arnold, Wilhelm (1971) Lexikon der Psychologie (Seite 266) Freiburg, Wien, Basel: Herder Verlag
    Dorsch, Friedrich (1963). Psychologisches Wörterbuch, Gemeinschaftsverlag: Richard Meiner Hamburg, Hans Huber Bern.
    Meyers, Enzyklopädisches Lexikon (1975) (25 Bände, 4. Nachtrag, Seite 675) Mannheim, Wien, Zürich: Bibliographisches Institut, Lexikonverlag
    Kaluza, B. (1976) Herder Lexikon, Pädagogik, Freiburg im Breisgau: Verlag Herder KG
    Roche Lexikon Medizin WWW: http://gripsdb.dimdi.de/rochelexikon/ro17500/r19943.html (07-10-25), 4.Auflage; © München 1984/1987/1993/1999: Urban & Fischer Verlag
    WWW: https://www.stangl.eu/psychologie/definition/Kinaesthesie.shtml (07-10-25)
    WWW: http://lexikon.meyers.de/meyers/Kin%C3%A4sthetische_Empfindungen (07-10-23)

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