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Behaviorismus

    Behaviorismus ist ein Teilbereich der Psychologie, bei dem nur objektive und messbare Verhaltensweisen eines Menschen herangezogen werden um Untersuchungen durchzuführen. Behavioristen behaupteten, dass alle Menschen, die geboren werden gleich seien und dass man durch antrainierte Verhaltensweisen alle Reaktionen des Menschen vorhersehen könnte.

    1. Definition
    Behaviorismus ist eine „Richtung oder Schule in der Psychologie, die von einem naturwissenschaftlichen Standpunkt aus tierisches und menschliches Verhalten untersucht“ (Brunner & Zeltner 1980, S. 29).
    Es wird nur das beobachtbare, sog. offene Verhalten zur psychologischen Betrachtung herangezogen (vgl. Brunner & Zeltner 1980, S. 29).

    2. Definition
    Behaviorismus kennzeichnet einen extrem theoretischen Ansatz im Bereich der Psychologie, der eine möglichst objektive Untersuchung beobachtbarer menschlicher und tierischer Verhaltensweisen anstrebt. Die Objektivität soll dadurch gewährleistet werden, dass nur beobachtbare Reiz-Reaktions-Muster und Produkte des Verhaltens beschrieben werden. Begründer des Behaviorismus ist J. B. Watson (1878 – 1958) (vgl. Köck & Ott 1994, S. 73).

    3. Definition
    Ist die am meisten verbreitete und einflussreichste Richtung in der amerikanischen Psychologie, bei der nur das objektiv beobachtbare und messbare Verhalten Gegenstand der Forschung zu sein habe. Man nimmt an, dass alles Verhalten durch Erfahrung bzw. durch Lernen entsteht (vgl. Odenbach 1974, S. 60f).

    4. Definition
    Behaviorismus ist eine Richtung der Psychologie, die sich auf die Untersuchung des beobachtbaren und messbaren Verhaltens beschränkt. Der Neo-Behaviorismus fordert, dass die Überprüfung psychologischer Aussagen allein mittels objektiv beobachtbarer Sachverhalte erfolgen dürfe (vlg. Böhm 1994, S. 75).

    5. Definition
    „Der Schlüsselgedanke des Behaviorismus ist, dass weder Gedanken noch Gefühle oder Absichten noch sonstige geistige Prozesse das Verhalten bestimmten“ (Cohen 1995, S. 38). Dies bedeutet, dass Menschen biologische Maschinen seien und nicht aus einem freien Willen heraus agierten, sondern je nachdem wie sie konditioniert worden seien, auf Reize reagieren. Watson behauptete, wenn man alle erfahrenen Belohnungen und Bestrafungen eines Kindes aufzeichnen könnte, wäre es möglich, jede seiner Handlungen vorherzusagen. Behavioristen waren der Ansicht, Babys kämen ohne Instinkte und genetisch vererbte Fähigkeiten auf die Welt (vgl. Cohen 1995, S. 39).

    6. Definition
    Ausgangspunkt ist die Forderung, die Psychologie solle sich zur Gewährleistung einer möglichst objektiven Betrachtungsweise auf die Untersuchung des tatsächlichen Verhaltens beschränken. Watson brachte dem kaum einjährigen Albert eine intensive Furcht vor weißen Ratten bei. Er wollte damit nachweisen, dass solche antrainierten Ängste ein Leben lang erhalten bleiben. Spätere Vertreter des Neobehaviorismus haben versucht auch nicht direkt beobachtbare organismische Vorgänge einzubeziehen (vgl. Schüler Duden 1996, S. 48).

    Behaviorismus und schulisches Lernen

    In behavioristischen Theorien findet Lernen durch die Verkettung von Reize und Reaktionen statt, d. h., bestimmte Verhaltensweisen werden verstärkt oder abgeschwächt, je nachdem ob sie ein angenehmes oder unangenehmes Ereignis zur Folge haben. Bezieht man behavioristische Theorien auf den Kontext des schulischen Lernens, so stehen diese für das klassische Pauken von Lernstoff. Dabei wird eine Aufgabe mit einem klar definierten Lernziel so lange wiederholt, bis diese richtig gelöst wird, wobei dabei Lob oder Tadel eingesetzt werden, die damit zu Verstärkung bzw. Abschwächung des gewünschten Verhalten führtén. Für Lernsituationen in der Schule sind die klassichen behavioristische Ansätze nur bedingt geeignet, besteht jedoch ein Lernziel darin, einfache Wissensbestandteile auswendig zu lernen, ist ein behavioristisches Setting durchaus dafür geeignet. Das Ziel besteht dann meist darin, bei Lernenden kurzfristige Erfolgserlebnisse auszulösen, die ihrerseits das gewünschte Verhalten verstärken. Dafür ist Voraussetzung, dass den Lernenden ihr Lernziel möglichst genau bekannt ist, und dass die Lernschritte in logischer Abfolge zerlegt werden können. Zudem muss das Lernsetting so gestaltet werden, dass der überwiegende Teil der Lerneinheiten erfolgreich absolviert werden kann. Durch die Einhaltung dieser behavioristischen Regeln wird sichergestellt, dass Erfolgserlebnisse zu einer Verstärkung der zu lernenden Inhalte führen und somit das Lernziel erreicht werden kann. Typisches Beispiel für diese Form des Lernens ist dabei der Programmierte Unterricht.



    Literatur

    Brunner, R. & Zeltner, W. (1980). Lexikon zur Pädagogischen Psychologie und Schulpädagogik. München: Ernst Reinhardt.
    Köck, P. & Ott, H. (1994). Wörterbuch für Erziehung und Unterricht. Donauwörth: Ludwig Auer.
    Böhm, W. (1994). Wörterbuch der Pädagogik. Stuttgart: Verlag Alfred Kröner.
    Odenbach, K. (1974). Lexikon der Schulpädagogik. Begriffe von A-Z. Braunschweig: Georg Westermann.
    Cohen, D. (1995). Lexikon der Psychologie. Namen – Daten – Begriffe. München: Wilhelm Heyne.
    Schüler Duden (1996). Die Psychologie. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich: Dudenverlag.

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