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Affekt

    Affekt ist ein intensiver aber von kurzer Dauer anhaltender Gefühlszustand mit körperlichen Auswirkungen wie Bluthochdruck, roter Gesichtsfarbe oder hohem Puls. Dies können Gefühle wie Hass, Liebe, Scham oder Angst sein. Dieser Zustand kann sich aber negativ auf die Psyche und die Handlungen des Menschen auswirken.

    Definition 1
    „Affekt wird sowohl als Bezeichnung für jede Art von Emotionen als auch einschränkend für besonders intensive Emotionen bei gleichzeitig herabgesetzter rationaler Einflussnahme verwendet. Die letztere Bedeutung ist die gebräuchlichere. In diesem Sinne spricht man zB von Affekthandlungen, die durch einen plötzlichen, rational unkontrollierten Gefühlsausbruch verursacht werden“ (Köck & Ott, 1994, S. 14).

    Definition 2
    „Körperliche Veränderungen bei intensiven Emotionen (=Affekte) sind am eigenen Leibe erfahrbar: Wir weinen, fühlen das Herz pochen, geraten außer Atem, erröten oder erblassen, spüren einen plötzlichen Harndrang, es schnürt uns die Kehle zu, unsere Hände werden feucht und der Schweiß steht uns auf der Stirn“ (Legewie & Ehlers, 1992, S. 162f).

    Definition 3
    „Affekte, plötzlich eintretende erregte Gefühlszustände. Ihre Beherrschung wird von der Pädagogik als wichtige Aufgabe angesehen, da sie bedeutsame Antriebe des menschlichen Verhaltens und Komponenten des Charakters bilden. In ihrer Unterdrückung sieht die Psychologie eine häufige Ursache von Fehlentwicklungen. L.: Ph. Lersch, Aufbau d. Person. München 1966, H. Remplein, Psychologie d. Persönlichkeit. München 1965“ (Schorb, 1975, S. 10).

    Definition 4
    „Einstimmig wird hervorgehoben, dass die Affekte Gefühlszustände von besonderer Stärke seien…Der Übergang vom Gefühl zum Affekt ist fließend. Die einzige Möglichkeit, hier einen festen Punkt zu finden, bietet die Tatsache, dass die Affekte, wenn sie eine bestimmte Stärke erreicht haben, sichtbare und spürbare körperliche Veränderungen hervorrufen: Erröten, Erblassen, Sträuben der Haare, Schweißausbruch, Schlottern der Knie, Zittern der Kinnmuskeln usw.“ (Rohracher, 1976, S. 458f).

    Definition 5
    „Kennzeichnend für jeden Affekt ist zunächst das Auftreten von Erregung und seelischer Spannung, die in körperlichen Erscheinungen zum Ausdruck drängen. Da Affekte jeden anderen Bewusstseinsinhalt in ihren Bann schlagen, engen sie das Bewusstsein auf den Anlass des Affektes ein. Sie vermindern die Bewusstseinsklarheit und unterbinden die geordnete, zielgerichte Führung; nicht das „Ich“, sondern ein „Es“ herrscht. Affekte wirken dabei entweder antreibend oder lähmend“ (Nowotny, 1972, S. 82f).



    Literatur

    Köck P. & Ott H. ( 1994). Wörterbuch für Erziehung und Unterricht. Auer Verlag.
    Legewie H. & Ehlers W. (1992). Knaurs moderne Psychologie. Droemer Knaur Verlag.
    Schorb A. O. (1975). Pädagogisches Taschenlexikon. Bochum: Verlag Ferdinand Kamp.
    Rohracher H. (1976). Einführung in die Psychologie. München, Berlin, Wien: Urban und Schwarzenberg Verlag.
    Nowotny E. (1972). Psychologie – Einführung und Übersicht. Wien: Eugen Ketterl.

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