Misophonie ist eine psychische Störung, bei der bestimmte Geräusche wie Kauen, Schmatzen oder Kratzen auf dem Teller starke negative Gefühle wie Wut, Angst oder Ekel auslösen. Schätzungsweise fünf Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Eine Studie hat nun die genetischen Faktoren dieser Geräuschempfindlichkeit untersucht und dabei gezeigt, dass es genetische Überschneidungen mit psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen gibt. Das bedeutet, dass Menschen mit einer genetischen Veranlagung für Misophonie möglicherweise auch ein erhöhtes Risiko für diese anderen Erkrankungen haben.
Man fand in Untersuchungen heraus, dass Misophonie auch mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen wie Reizbarkeit, Schuldgefühlen und einer verminderten Emotionskontrolle zusammenhängt. Bisher ist Misophonie wenig erforscht, aber neben den genetischen Faktoren könnten auch frühe negative Erfahrungen, die mit bestimmten Geräuschen verbunden sind, eine Rolle spielen. Für Betroffene, die oft versuchen, die auslösenden Geräusche zu vermeiden, was zur Isolation führen kann, wird die kognitive Verhaltenstherapie als ein möglicher Behandlungsansatz genannt. Dabei lernen sie, besser mit den unangenehmen Klängen umzugehen.
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