Eine kurze Denkpause von lediglich fünf Sekunden kann den Verlauf eines Streits deutlich beeinflussen, wie eine neue Studie von McCurry et al. (2024) zeigt. Egal ob in Beziehungen, am Arbeitsplatz oder unter Freunden, Konflikte sind alltäglich, um ein Eskalieren zu vermeiden, reicht es schon, für kurze Zeit innezuhalten, bevor man reagiert. Laut der Untersuchung führten selbst erzwungene Pausen von fünf bis 15 Sekunden dazu, dass die Beteiligten ihre negativen Gefühle abschwächten und der Konflikt weniger intensiv verlief, was ich damit erklären lässt, dass diese kurzen Unterbrechungen ausreichen, um das Gehirn zu beruhigen und die Emotionen zu dämpfen.
Unser Gehirn ist sehr aktiv, und manchmal brauchen wir nur eine kurze Auszeit, um unserer Denkweise freien Lauf zu lassen, wobei schon fünf Sekunden reichen, um eine angespannte Situation zu entspannen. Natürlich gibt es Grenzen – bei schwerwiegenden Konflikten, die mit tiefen Verletzungen oder komplexen Themen verbunden sind, sind möglicherweise längere Pausen oder andere Methoden erforderlich.
Die Studienergebnisse gelten vor allem für alltägliche Meinungsverschiedenheiten in Partnerschaften. Bei ernsthafteren Problemen, wie beispielsweise Gewalt in der Beziehung, ist professionelle Hilfe notwendig. Auch die Tatsache, dass die meisten Studienteilnehmer Studenten waren, die nicht zusammenlebten, könnte die Aussagekraft der Studie beeinflussen. Dennoch zeigt sie, dass schon eine kleine Auszeit im richtigen Moment einen großen Unterschied machen kann. Wenn man also spürt, dass die Emotionen hochkochen, sollte man sich einfach fünf Sekunden nehmen, denn das könnte den Verlauf eines Streits entscheidend beeinflussen.
Literatur
McCurry, Annah G., May, Robert C. & Donaldson, David I. (2024). Both partners’ negative emotion drives aggression during couples’ conflict. Communications Psychology, 2, doi:10.1038/s44271-024-00122-4.
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