Zum Inhalt springen

Phasen des Burnout

    Diese Phasen lassen sich vor allem an den sozialen Berufen aufzeigen: Es wird mit grossem Idealismus und guten Vorsätzen an eine Tätigkeit heran gegangen (Phase Enthusiasmus). Die Person merkt aber, dass sie durch ihr Handeln und ihr grosses Engagement keine für sie befriedigende Fortschritte erzielt. Stagnation oder gar Rückschritte führen zu Frustration, machen zynisch gegenüber der Klientel. Negative Gefühle werden aber nicht beachtet. Ein hoher Energieeinsatz zum Erreichen gewohnter Leistungen wird weiterhin aufgebracht und chronische Müdigkeit verdrängt. In diesem Anfangsstadium hat der Betroffene das grundlegende Gefühl, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Jedoch werden diese ersten Hinweise konsequent ignoriert. Begleitend treten gelegentlich grundlose Angst und beginnende körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verspannungen,… etc. auf. Steigern sich Frustration und Ermüdung, kommt es zunehmend zur Apathie. In dieser Phase der Apathie ist die berufliche Tätigkeit nur noch unter grossen Anstrengungen auszuüben. Dabei treten Symptome auf wie Gleichgültigkeit, Schuldzuschreibungen an die Umwelt, Angst nicht anerkannt zu sein und Desorientierung. Gefühle von Sinnlosigkeit, Versagen, Misstrauen stellen sich ein. Es kommt zu schneller Erschöpfung, das Leben wird so weit es geht mechanisiert, der Betroffene zieht sich zurück. Der Betroffene ist unmotiviert und unfähig, sich neue Ziele zu stecken. Häufig fehlt auch das Bewusstsein für die eigene Situation. In dieser Phase wirken die Betroffenen äusserst phlegmatisch und können sich selbst zu nichts mehr antreiben, weder beruflich noch privat. Die verschiedenen Anzeichen einer Depression sind – für Aussenstehende – unübersehbar. Betroffene fühlen sich aber unverstanden von Freundinnen und Kollegen und ziehen sich immer weiter zurück. Selbstzweifel tauchen auf sowie starke körperliche Beschwerden. Hobbys werden aufgegeben und oft kommt Alkohol ins Spiel, um abschalten und verdrängen zu können. Dominierendes Gefühl ist die innere Leere. Im Endzustand herrscht eine totale körperliche und emotionale Erschöpfung sowie der Verlust der Fähigkeit, sich zu erholen. Hält dieser Zustand länger an, spricht man vom Burnout-Syndrom.

    Die Weltgesundheitsorganisation hat nun 2019 (in Kraft tritt die neue Klassifikationsliste mit dem Namen ICD-11 erst im Januar 2022) Burn-out als Krankheit anerkannt, wobei mit der bekanntgegebenen Entscheidung Experten eine Definition vorlegen, in der sie das Phänomen auf chronischen Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird, zurückführen. Dabei werden drei Dimensionen der Krankheit hervorgehoben: ein Gefühl von Erschöpfung, eine zunehmende geistige Distanz oder negative Haltung zum eigenen Beruf, sowie verringertes berufliches Leistungsvermögen. Zudem weist die WHO darauf hin, dass der Begriff Burn-out ausschliesslich im beruflichen Zusammenhang und nicht für Erfahrungen in anderen Lebensbereichen verwendet werden sollte.
    Übrigens: in der neuen Klassifikationsliste wird auch zwanghaftes Sexualverhalten als psychische Störung anerkannt, wobei erstmals auch Videospiele (neben Glücksspiel und Drogen) als möglicher Auslöser einer Sucht aufgenommen werden. Menschen, die transgender sind, fallen zudem künftig nicht mehr unter die WHO-Definition für psychische Störungen, sondern dieser Aspekt wird in dem Kapitel behandelt, das sich mit sexueller Gesundheit beschäftigt.


    Quelle: http://www.spiritrelease.ch/html/burnout.html (08-07-01)




    Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl ::: Pädagogische Neuigkeiten für Psychologen :::

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert