In der Bietigheimer Zeitung vom 6. August fand sich folgender Artikel, dessen Witz sich nach anfänglichem Kopfschütteln erst nach einiger Zeit erschließt 😉
Grüß Gott. Guten Morgen. Neulich habe ich gelesen, dass das Gedächtnis eines Goldfisches gerade einmal drei Sekunden zurückreicht. Wie das wohl wäre, wenn das bei Menschen auch der Fall wäre? Hallo, lieber Leser. Wussten Sie, wie lange sich ein Goldfisch etwas merken kann? Drei Sekunden! Guten Morgen. Neulich habe ich gelesen, dass das Gedächtnis eines Goldfisches gerade einmal drei Sekunden zurückreicht. Wie das wohl wäre, wenn das bei Menschen auch der Fall wäre? Hallo, lieber Leser. Wussten Sie, wie lange sich ein Goldfisch etwas merken kann? Drei Sekunden! Können Sie sich vorstellen, wie das wäre, wenn das beim Menschen auch so wäre? Guten Morgen, kürzlich habe ich gelesen, dass das Gedächtnis eines Goldfisches ziemlich begrenzt ist. Nur drei Sekunden lang kann sich das Tierchen etwas merken, dann hat es alles wieder vergessen. Ich male mir gerade aus, wie es wäre, wenn das menschliche Gehirn auch so beschränkt wäre. Hallo und guten Morgen. Wussten Sie, dass der Goldfisch ein extremes Kurzzeitgedächtnis hat? Es reicht gerade einmal drei Sekunden zurück. Wie gut, dass wir keine Goldfische sind.
Das kurze Gedächtnis der Goldfische ist aber nicht nur ein Gerücht sondern eine eindeutige Falschaussage. Die Behauptung des kurzen Gedächtnisses dient hin und wieder dazu, die Unterbringung in nicht artgerechten Aquarien zu entschuldigen, weil selbst die armseligste und beengteste Ausstattung für die Fische ja immer wieder neu zu entdecken und somit aufregend wäre … In den vergangenen Jahren haben in Experimenten Fische ein erstaunliches Lernvermögen gezeigt, das teilweise an die Gelehrigkeit von Hunden erinnert. Es zeigte sich in wissenschaftlichen Untersuchungen auch, dass die Gedächtnisspanne mindestens drei Monate beträgt. Kleine Karpfenfische sind dabei mindestens so intelligent sind wie Ratten und Mäuse, dass also Fische nicht dümmer sind als die meisten Vögel oder zahlreiche Säugetiere, denn sie finden Wege durch Labyrinthe, können lernen andere Fische zu erkennen und erinnern sich an die Fähigkeiten von Artgenossen.
Die Elritze, ein Kleinfisch aus der Familie der Karpfenfische und etwa fingerlang, zählt heute trotz ihrer schlauen Überlebenstaktiken zu den gefährdeten Fischarten. Da die kleinwüchsige Elritze als Speisefisch nicht in Frage kommt, fehlt das allgemeine Interesse daran. Für den drastischen Rückgang der Elritzen sind einerseits harte Verbauungen der Gewässer etwa durch Wasserkraftwerke, die Zerstörung von Nebenarmen und Seichtwasserzonen und der einseitige Schutz aller fischfressenden Tiere, andererseits aber auch wärmere Temperaturen der Gewässer verantwortlich. Fische, die im warmen Wasser aufwachsen, entwickeln im Vergleich zu jenen in kühlerem Wasser größere Gehirne, doch schneiden diese bei Tests zur Futtersuche schlechter ab als ihre Artgenossen mit kleineren Gehirnen. Das liegt daran, dass die Fische im wärmeren Wasser mehr Energie benötigen, denn ihr Stoffwechsel und Sauerstoffverbrauch hat sich an die wärmeren Temperaturen angepasst. Obwohl die Elritzen also größere Gehirne aufweisen, bewältigten sie die täglichen Aufgaben schlechter, denn das Gehirn hat nicht an neuronaler Dichte zugenommen, benötigt aber weitere Energieressourcen, also mehr Futter, finden dieses aber schlechter.
Literatur
Závorka, Libor, Koeck, Barbara, Armstrong, Tiffany A., Soğanci, Mustafa, Crespel, Amélie & Killen, Shaun S. (2020). Reduced exploration capacity despite brain volume increase in warm acclimated common minnow. The Journal of Experimental Biology, doi:10.1242/jeb.223453.
http://goldfische.kaltwasseraquaristik.de/gedaechtnis.htm (15-08-06)
http://www.zeit.de/2007/45/Stimmts-Goldfische (15-08-06)
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.co.at/2009/01/falscher-mythos-fische-haben.html (15-08-06)
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