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Hirnfunktionen hängen vom Kulturkreis ab

    Nach den Ergebnissen der traditionellen Wahrnehmungspsychologie ist Wahrnehmung einerseits angeboren und andererseits durch Lernprozesse veränderbar Man weiß von Kindern, dass sie bildhaft denken und dass dieses bildhafte Denken nach Schuleintritt zunehmend „zeichenorientiert“ (ABC, Buchstaben) wird. Asiaten „schreiben“ in einer Schrift, die aus „Bildern“ der entsprechenden Objekte entstanden ist. Auch nach Schuleintritt wird durch die „Bilder-Schriftzeichen“ weiterhin intensiv geübt, sodass deren Bildwahrnehmung auch nach Schuleintritt bestehen bleibt. Die kindliche „Bildvorstellung“ wird dort also nicht zugunsten einer abstrakten „Zeichensprache“ aufgegeben.

    Diese Erklärung versucht für die Hypothese, dass dieselben visuellen Wahrnehmungsaufgaben bei unterschiedlicher Kulturzugehörigkeit verschieden gelöst werden. Demnach extrahieren Amerikaner Objekte aus ihrer kontextuellen Abhängigkeit, während Asiaten Objekte in der Gesamtheit ihrer kollektiven und kontextuellen Abhänigkeit wahrnehmen. Diese kulturellen Unterschiede beeinflussen sowohl die Wahrnehmung, als auch die Speicherung von Informationen und sie spiegeln sich in unterschiedlichen Hirnaktivitätsmustern.

    John Gabrieli (Institut für Hirnforschung MIT) untersuchte 10 Amerikaner und 10 Ostasiaten mittels einer funktionellen Magnet-Resonanz-Tomografie (fMRI), wobei diesen Probanden Objekte (von Quadraten umrahmte Linien) für Vergleiche gezeigt wurden. Bei gleichen Leistungen waren bei den Probanden je nach Kulturzugehörigkeit unterschiedliche Aktivierungsmuster der Hirnaktivierung feststellbar.
    Quellen: http://neurowissenschaften.blogspot.com/
    „Psychological Science“ Jänner 2008.




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