Zum Inhalt springen

Die sieben Kellerkinder

    Die sieben Kellerkinder ist ein dynamisches Typenmodell, das Johannes Galli 1989 für die transformierende Arbeit mit Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebenszusammenhängen und Berufsbereichen entwickelt hat und seit 20 Jahren erfolgreich anwendet. Es beschreibt kreative Energien, die jedem Menschen innewohnen, die aber leider im Laufe der Entwicklung kraft des Verstandes in den Keller, sprich Körper, gesperrt wurden. Dort wuchern Sie jenseits des menschlichen Bewusstseins und treiben den Menschen in so manch peinliche oder sogar gefährliche Lebenssituation. Die sieben Kellerkinder® sind aber die Hüter aller kreativen menschlichen Kräfte und sie sind so spielfreudig wie Kinder. Der Schlüssel, um die sieben Kellerkinder ans Tageslicht zu locken und sie bewusst zu gestalten ist das Spiel und der Tanz. Mit diesem Rollenmodell „Die sieben Kellerkinder“ lassen sich spielerisch alltägliche Sucht- und Verhaltensmuster bewusst machen. Nach diesem Ansatz verwalten die sieben Kellerkinder Antworten auf entscheidende Lebensfragen, die Ideen und die Schüssel zum Erfolg. Gabriele Hofmann schreibt dazu: „Deshalb sollte man ihnen die Freundschaft anbieten und sie als Lebensberater zu jeder noch so kleinen und großen Entscheidung befragen. Es sind kreative Energien, die jedem Menschen innewohnen. Leider werden sie im Laufe der Entwicklung kraft der Moral und des Verstandes in den Keller, sprich: in den Körper verbannt. (…) Jenseits der Kontrolle unseres Bewusstseins wuchern sie nun im Untergrund und treiben uns in manch peinliche oder sogar gefährliche und krankmachende Lebenssituation. (…) Der Kopf entspricht der Dachstube. Hier ist unser Studierzimmer, der Ort der Stille und Konzentration, hier ist der Ort des Weitblicks und der Vision. Im Erdgeschoss leben die Gefühle. Der Körper jedoch, dieser unwägbare, organische Mechanismus mit all seinen für uns im Dunkel liegenden Funktionen, die unser Leben erhalten – er ist die Basis, das Fundament, kurz: der Keller.“
    Galli hat den sieben Kellerkindern eine Reihe von Analogien zugeordnet:

    • Die Tranfunzel ist sehr langsam. Sie liebt die Gemütlichkeit. Entscheidungen fallen ihr schwer, und sie fühlt sich in jeden und alles ein. Sie ist fernsehsüchtig und liebt Talkshows, bei denen sie sich vom Talkmaster immer direkt angesprochen fühlt und natürlich Liebesfilme, bei denen sie so richtig schön mitfühlen kann. Ihr Charakter ist von der Trägheit beherrscht. Die erlöste Form der Tranfunzel ist die Intuition.
    • Der Fetzer fühlt sich immer gleich angegriffen und wehrt sich. Er ist eckig und grob, eckt überall an und tritt einem auf die Füße. Seine Stimme ist sehr druckvoll und laut und ganz schnell zornig und aufbrausend. Sein Charakter ist vom Zorn beherrscht. Die erlöste Form des Fetzers ist die Tatkraft.
    • Das Lästermaul kann gut beobachten und hat einen untrüglichen Instinkt für die Schwächen anderer. Es ist feige, deswegen erregt »sie« sich sehr gerne an den Lastern anderer und beschreibt sie sehr einfühlsam und ausführlich jedem, der es hören will. Lästermaul nährt sich vom nackten Entsetzen im Gesicht dessen, den sie mit ihrer »üblen« Nachricht überrascht. Ihr Charakter ist von der Gier beherrscht. Die erlöste Form des Lästermauls ist die Menschenkenntnis. Übrigens: Bernhard Grzimek sagt über Menschenkenntnis: „Menschenkenntnis dämpft die Menschenliebe, Tierkenntnis erhöht die Tierliebe.
    • Der Großkotz will immer der Wichtigste sein. Alles, was ihn umgibt, gerät ihm zum Zeichen seiner Macht – gleichgültig wie machtlos er ist. Großkotz blickt immer auf andere hinunter und belehrt sie großzügig und pausenlos. Sein Charakter ist vom Hochmut beherrscht. Die erlöste Form des Großkotzes ist die Weisheit. Wer im Job ständig seine eigenen Erfolge zur Schau stellt, macht sich damit keine Freunde, denn ausgeprägtes Wettbewerbsdenken kann KollegInnen schnell auf die Nerveb gehen. Notorische Erfolgsmenschen sind oft von einer ruhelosen Extrovertiertheit geprägt, die anstrengend und oberflächlich wirkt, vor allem dann, wenn sie ihre Erfolge stets im Vergleich zu den KollegInnen messen. Erfolg wird in der Leistungsgesellschaft häufig damit gleichgesetzt, sich gegenüber anderen durchgesetzt zu haben, was aber immer zu Lasten anderer geht.
    • Das Flittchen ist immer gleichzeitig in mehrere Liebespartner verliebt. Sie liebt den Flirt und lässt keine Gelegenheit ungenutzt verstreichen. Flittchen kann kaum Lippen betrachten, ohne den heftigen Wunsch zu verspüren, diese zu küssen. Sie sucht immer die große Liebe ihres Lebens und kann kaum an etwas anderes denken. So verstreut sie wahllos ihre reizenden Signale, in der Hoffnung, sie kommen beim Richtigen an. Ihr Charakter ist von der Wollust beherrscht. Die erlöste Form des Flittchens ist die Liebeslust.
    • Der Geizhals hat einen sehr harten Körperpanzer. Schmerzhafte und schlechte Erfahrungen hält er gerne fest, damit er nie vergisst, was ihm angetan wurde. Geizhals will das Leben auf keinen Fall leben, sondern berechnen. Er liebt Regeln, Sitten, Moral und Doktrinen über alles, denn das gibt Sicherheit. Sein Charakter ist vom Geiz beherrscht. Die erlöste Form des Geizhalses ist die Ordnungsliebe.
    • Der Name Binnix kommt von »Ich bin nichts, ich hab nichts, ich kann nichts«. Binnix lächelt sehr viel, um seine dauernde Unsicherheit zu verbergen. Von klein an ist ihm das Selbstwertgefühl aus dem Leib geprügelt oder durch kalte Verachtung aus dem Herzen geeist worden. Er schaut immer neidvoll auf die anderen, die es alle besser haben als er. Immer fühlt er sich am falschen Ort und störend und findet nur sehr schwer, wenn überhaupt, seinen Platz in der Gesellschaft. Sein Charakter ist vom Neid beherrscht. Die erlöste Form des Binnix ist die Lebensfreude.

    Quelle: http://www.connection.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=1494 (08-09-01)




    Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl ::: Pädagogische Neuigkeiten für Pädagogen :::