Zum Inhalt springen

Autismus

    Autismus ist eine unheilbare Entwicklungsstörung. Für einen Außenstehenden wirkt die betroffene Person desinteressiert und die Person hat Schwierigkeiten mit seiner Umwelt in Kontakt zu treten. In den 50er-Jahren vermutete Leo Kanner emotionale Defizite in der Erziehung dahinter (Kühlschrankmütter), später setzte man auf Gene. Alternativ suchte Hans Asperger einen Zugang über die Persönlichkeit, denn von Autismus sind zwei bis drei Mal so viele Männer als Frauen betroffen, sodass der Autismus das männliche Muster ins Extrem übertrieben sein könnte, denn dieses Muster fühlt sich nicht in die Welt ein, sondern will Ordnung mit Regeln und Systemen in sie bringen.

    1. Definition
    Im allgemeinen Sprachgebrauch „in Gedanken und Tagträume versponnen sein“
    Unterschieden wird zwischen frühkindlicher Autismus und dem Asperger-Syndrom.
    Symptome: Ablehnung der Zuwendung bereits im Babyalter, sozialer Rückzug, isolierte (motorische) Fähigkeiten, häufige keine oder kaum eine Sprachentwicklung, Aufmerksamkeitsstörung (Psychologisches Wörterbuch, 1998).

    2. Definition
    Autismus (v. gr. αὐτός „selbst“), von der Weltgesundheitsorganisation als eine tiefgreifende Entwicklungsstörung klassifiziert, wird […] als eine angeborene, unheilbare Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung des Gehirns beschrieben, die sich bereits im frühen Kindesalter bemerkbar macht. Andere […] beschreiben Autismus als angeborenen abweichenden Informationsverarbeitungsmodus, der sich durch Schwächen in sozialer Interaktion und Kommunikation sowie durch stereotype Verhaltensweisen und Stärken bei Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Intelligenz zeigt (www.wikipedia.org).

    3. Definition
    Das Autismussyndrom ist primär eine Wahrnehmungsverarbeitungsstörung, die dem betroffenen Menschen massive Probleme bei der Verarbeitung von Umweltreizen (akustische, optische, taktile, etc.) bereitet und sekundär eine Störung im sozialen Bereich. Als eine von vielen Folgeerscheinungen sind die Filterfunktionen beeinträchtigt, d.h. der autistisch behinderte Mensch ist einem Chaos verschiedener Sinneseindrücke ausgeliefert, was oft zu unverständlichen Verhaltensweisen führt (www.portal.autistenhilfe.at).

    4. Definition
    Autismus ist nach wie vor eine sehr rätselhafte Erkrankung, deren genaue Ursachen bislang im Unklaren liegen. Menschen mit Autismus leben in einer Welt, in die einzudringen für Außenstehende oft nur sehr schwer möglich ist. Das Krankheitsbild ist zentral geprägt durch eine Unfähigkeit der Betroffenen, eine Beziehung zu ihrer Umwelt aufzubauen – sie kapseln sich von dieser teilweise vollkommen ab (www.dieuniversitaet-online.at).

    5. Definition
    In der internationalen Klassifikation der Erkrankungen (ICD-10) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden, neben dem frühen Beginn, folgende Kennzeichen als Definitionsmerkmale für den Frühkindlichen Autismus genannt:
    1. Qualitative Beeinträchtigungen der zwischenmenschlichen Beziehungen;
    2. Beeinträchtigungen in der Kommunikation und Phantasie;
    3. Ein deutlich eingeschränktes Repertoire von Aktivitäten und Interessen.
    Kinder mit Autismus können zunächst keine Geste, kein Lächeln, kein Wort verstehen.
    Sie können zu anderen Personen, selbst zu den eigenen Eltern, kein normales Verhältnis herstellen.
    Sie ziehen sich zurück, kapseln sich „autistisch“ ab – daher der Name!
    (www.autismus-online.de)

    Autismus als Modediagnose

    Zwar ist es nach Ansicht von Ahmed El-Kordi positiv, dass öffentlich über psychische Erkrankungen gesprochen wird, aber es gibt auch eine Schattenseite dieser Entwicklung, denn mit steigender Akzeptanz mentaler Krankheiten und ihrem Eintritt in den allgemeinen Diskurs steigt auch die Anzahl der Selbstdiagnosen. So kommt es dazu, dass immer mehr Menschen glauben, sie hätten eine psychische Krankheit. So hat sich nach Ansicht von Experten in den letzten Jahren die Anzahl der Diagnosen von Autismus-Spektrum-Störungen verfünffacht. Die Entstigmatisierung hat noch den zusätzlichen Aspekt, dass es dabei nicht ausschließlich um „krank oder gesund“ geht, sondern einige Menschen sehen das als eine Art Lifestyle-Diagnose und bedenken dabei nicht, dass es sich um etwas Pathologisches handelt und durchaus einschränkend ist. Das liegt auch daran, dass viele Menschen eine falsche Vorstellung haben, was eine Autismus-Spektrum-Störung ist, denn sie denken dann an Rain Man oder das Mercury Puzzle, und diese Vorstellung von Genies ist für einige sehr attraktiv. Es gibt aber nur einen sehr kleinen Anteil an Autisten mit Inselbegabungen (Savants), die diese Kriterien von einem erhöhten Leistungsniveau erfüllen.



    Literatur

    Häcker, Hartmut, Stapf, Kurt H. (1998). Dorsch, Psychologisches Wörterbuch. Verlag: Hans Huber.
    Ahmed El-Kordi in einem Interview mit Ana Lagger, DocCheck Team.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Autismus
    http://www.portal.autistenhilfe.at/content/view/1/2/
    http://www.dieuniversitaet-online.at/dossiers/beitrag/news/
    autismus-ursache-und-therapie/83.html
    http://www.autismus-online.de/autismus.htm

    Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl ::: Pädagogische Neuigkeiten für Pädagogen :::

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert