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Krankheitsgewinn

    Krankheitsgewinn (morbid gain) ist die allgemeine Bezeichnung für die objektiven oder subjektiven Vorteile, die ein tatsächlich oder vermeintlich Kranker aus seiner Krankheit zieht. Wenn ein Mensch die Rolle eines Kranken einnimmt, kann er in der Regel davon ausgehen, von Alltagspflichten entbunden zu werden, Anteilnahme, Mitleid und Mitgefühl zu erfahren und von seiner Umwelt schonend behandelt zu werden. Darüber hinaus kann der Betroffene u. U. auch mit wirtschaftlicher Unterstützung rechnen.
    Der Krankheitsgewinn ist von der Aggravation und der Simulation zu unterscheiden, denn Simulation bezeichnet die absichtliche und bewusste Vortäuschung und Nachahmung der Krankheitssymptome ohne Krankheitswert, während bei der Aggravation tatsächliche Krankheitsmerkmale vorhanden sind und nur absichtlich überbetont werden.
    Nach Sigmund Freud unterscheidet man noch den primären oder inneren Krankheitsgewinn, der aus jenen direkten Vorteilen besteht, die der Betroffene aus seinen Symptomen zieht, etwa indem er etwa Konflikten aus dem Weg geht, und sekundären oder äußeren Krankheitsgewinn, der in den Vorteilen besteht, die der Betroffene aus seinen Symptomen ziehen kann, wie etwa der Aufmerksamkeit und Beachtung durch seine Umwelt.




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