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Dicke Kinder sollten nicht hungern und dürfen gelegentlich „sündigen“

    Die meisten rundlichen Kinder sollten nicht abnehmen, sondern ihr Gewicht etwa konstant halten. Sie wachsen, erreichen allmählich die angemessenen Proportionen – und dürfen später der Körpergröße entsprechend wieder zunehmen, empfehlen die Ernährungsexpertinnen Stefanie Scholz und Andrea Werning (Osnabrück). Eine „Abmagerungskur“ ist aus medizinischen und psychologischen Gründen langfristig kaum erfolgreich.In einem neuen Koch- und Informationsbuch beschreiben die Autorinnen en detail Möglichkeiten der optimalen, dauerhaften Ernährungsumstellung. Ampelfarben kennzeichnen die angestrebte Mengenverteilung:

    • grün = reichlich genießen: pflanzliche Lebensmittel zum Sattessen und Getränke zum Durstlöschen
    • gelb = mäßig genießen: tierische Lebensmittel
    • rot = sparsam genießen: fettreiche Lebensmittel und Süßes

    In diesem Konzept werden keine Lebensmittel strikt verboten, gelegentlich darf auch „gesündigt“ werden. Da der „Sündenfall“ als Ausnahme einkalkuliert ist, wächst die Bereitschaft, sich überwiegend im grünen Bereich zu ernähren. Fette sättigen am wenigsten, Eiweiß und Kohlenhydrate am stärksten, daher lässt sich der Appetit am besten fettarm stillen.
    Bei den beliebtesten Kindergetränken sehen die Expertinnen rot: Frucht- und Gemüsesäfte, Limonade, Cola u.ä., Eistee, Brause u.a.. – keine wirklichen Durstlöscher, stattdessen oft Durstverstärker. Nur Flüssiges aus dem grünen Bereich stillt den Durst wirklich: Mineralwasser, Früchte- oder Kräutertees, Saftschorle.
    Resolut räumen die Autorinnen mit diversen Vorurteilen auf, z.B. Tiefgefrorenes Gemüse und Obst habe viele Inhaltsstoffe eingebüßt. In Wahrheit „schneiden tiefgefrorene Produkte beim Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen nicht schlechter, oft sogar besser ab als Gemüse/Obst aus der Supermarkt-Auslage.“
    Das Koch- und Informationsbuch basiert auf einem Ernährungskurs (AdiFit), der während der letzten sechs Jahre im Kinderhospital Osnabrück entwickelt und erprobt wurde. Der zuständige Kinder- und Jugendarzt Dr. Thomas Lob-Corzilius sieht den Wert des Konzepts v.a. in seiner Ausgewogenheit: Sie ermöglicht dem Kind und den Angehörigen, spielerisch, kompetent und selbstbestimmt mit Essen und Trinken umzugehen.




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